Die Richter-Skala, auch Magnituden-Skala genannt, ist nach Worten von Bormann ein Maß für die Energie, die durch ein Erdbeben freigesetzt wird. “Seismographen messen die tatsächliche Schwinggeschwindigkeit des Bodens an verschiedenen Stellen”, erklärte er. Daraus wird die Magnitude berechnet. Sie gibt an, wie groß die Stärke im Bebenherd selbst war. Eine andere, 12-teilige Intensitätsskala erfasst dagegen die Schäden, die ein Erdbeben hervorruft. Diese Erschütterungsintensität werde nach Beobachtungen klassifiziert, vergleichbar der Windstärke-Skala.
Nach Berechnungen von Versicherungen am Beispiel Köln könnten bei Beben mit einer Stärke von 6 auf der Richter-Skala direkte Schäden von etwa 25 Milliarden Mark, bei 6,5 sogar von 100 Milliarden Mark, entstehen. “Wir müssen Vorsorge treffen, dass es im Falle dieser seltenen, stärkeren Ereignisse, nicht zu einer verheerenden Katastrophe kommt.” Eine Möglichkeit sei das bebensichere Bauen mit modernen Materialien.
“Ganz wichtig ist aber, die Gebäude auf den richtigen Standort zu setzen”, sagte der Wissenschaftler. Eine ausschlaggebende Rolle spiele die Wechselwirkung zwischen dem Gebäude und dem Untergrund, auf dem es stehe. Sei der Boden zu weich und zu nass, könne bei Erschütterungen Erdreich unter dem Gebäude förmlich wegfließen. Gebäude könnten auch einstürzen, wenn ihre Eigenschwingung mit der Schwingung des Bodens übereinstimme.