Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Erdlöcher aus grauer Vorzeit

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Erdlöcher aus grauer Vorzeit
bearbeitet_8500.jpg
Christian Sidor von der Universität von Oregon sucht auf dem antarktischen Kontinent nach Fossilien. Bild: Cara Fritz (Oregon State University)
Forscher haben in der Antarktis versteinerte Höhlen vierbeiniger Wirbeltiere gefunden. Die reptilienartigen, bis zu katzengroßen Tiere lebten vor 250 Millionen Jahren. In den Tierhöhlen fanden sich zwar keine Überreste der Bewohner, dafür aber konservierte Fuß- und Kratzspuren. Die Funde werfen ein neues Licht auf die Vergangenheit des Südkontinents. So war das Klima in dieser erdgeschichtlichen Epoche nicht so eisig wie heute, schreiben Christian Sidor und seine Kollegen von der Universität von Oregon in Washington.

Die Wissenschaftler entdeckten zwei Arten von Tierhöhlen. Den ersten Typ fanden sie am Beardmore-Gletscher, 650 Kilometer vom Südpol entfernt. Das größte konservierte Teilstück war etwa 35 Zentimeter lang, 15 Zentimeter breit und 7 Zentimeter hoch. Vergleichbare Tierhöhlen aus dieser Zeit, die Forscher in Südafrika entdeckt hatten, enthielten Überreste von einem Reptil, dem etwa katzengroßen Thrinaxodon. Die Höhlen in der Antarktis wurden vermutlich durch dieselbe Tierart gegraben, erklärt der Paläontologe Sidor.

Den zweiten, kleineren Typ Tierhöhle fanden die Forscher in der Region Victorialand. Auch hier ergab der Vergleich mit ähnlichen Tierhöhlen aus Südafrika Hinweise auf die ursprünglichen Bewohner. So wurden die Höhlen nach Vermutung der Forscher von maulwurfsgroßen Reptilien gegraben, die als Procolophoniden bezeichnet werden. Möglich sei jedoch auch, dass es sich um Jungtiere einer größeren Art handelte, bemerkt Molly Miller, die ebenfalls an der Ausgrabung beteiligt war.

Zu der auch Trias genannten Zeitepoche, aus der die Funde stammen, sah die Verteilung der Landmassen auf der Erde anders aus als heute. So waren der Kontinent Antarktika und Südafrika zu jener Zeit Teil des Superkontinents Pangäa. Bereits damals war es in Antarktika kälter als in Südafrika, jedoch sprechen die Funde für einen eisfreien Kontinent. „Die Höhlen waren vermutlich ein wichtiger Schutz für diese Tiere“, erklärt Sidor.

Christian Sidor (Universität von Oregon, Washington) et al.: Journal of Vertebrate Paleontology, Bd. 28, Nr. 2 ddp/wissenschaft.de ? Uwe Thomanek
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Dossiers
Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Milz|brand  〈m. 1u; unz.; Vet.〉 akute, fieberhafte, tödl. verlaufende Infektionskrankheit mancher Tiere (Rind, Schwein, Schaf, Pferd), die auf den Menschen übertragbar ist; Sy Anthrax … mehr

tri|klin  〈Adj.〉 ~es Kristallsystem K. mit drei ungleich langen Achsen, die nicht im Winkel von 90° zueinander stehen [<grch. tri… … mehr

Font  〈m. 6; Drucktech.; IT〉 Zeichensatz, besonders die verschiedenen innerhalb eines Textverarbeitungsprogramms zur Verfügung stehenden Schriftsätze [<engl. font … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige