Den ersten Bericht über den Stern von Bethlehem außerhalb der biblischen Überlieferung will ein amerikanischer Astronom in einer römischen Schrift aus dem Jahr 334 gefunden haben. Der zum Christentum konvertierte ehemalige römische Astrologe Firmicus Maternus beschreibt darin eine besondere astrologische Konstellation des Jupiter im Sternbild Widder, die auf die Geburt eines göttlichen Königs hinweise. Das berichtet das britische Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ (Ausgabe vom 22. Dezember).
Der amerikanische Astronom Michael Molnar sieht darin die These bestätigt, wonach der in der Bibel erwähnte Stern von Bethlehem nicht auf ein spektakuläres astronomisches Ereignis wie einen Kometen oder eine Supernova zurückgeht. Es habe sich vielmehr um eine ungewöhnliche Konstellation am Himmel gehandelt, die nur Astrologen erkennen konnten. Tatsächlich konnte Molnar nachweisen, dass im Jahre 6 v. Chr. der Jupiter in einer besonderen Konstellation im Sternbild Widder stand. Dieses Jahr wird als ein mögliches Geburtsjahr Jesu Christi angesehen.
Erwähnt wird Jesus in der Schrift des römischen Astronomen jedoch nicht. Der Glaube an die Astrologie sei unter Christen zu dieser Zeit verpönt gewesen, erklärt Molnar. Als ehemaliger Astrologe wollte der Christ Maternus wohl dennoch seine Leser dezent auf das angebliche astrologische Himmelszeichen hinweisen. Dass er damit den Stern von Bethlehem und Jesus Christus meinte, sei damals ohnehin jedem bewusst gewesen, sagt Molnar.
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ddp/bdw – Ulrich Dewald