Das Large Binocular Telescope (LBT) in Arizona hat im Oktober seine ersten wissenschaftlichen Fotos gemacht. Das 120 Millionen Dollar teure amerikanisch-deutsch-italienische Gemeinschaftsprojekt geht damit nach über 20 Jahren der Planung, Entwicklung und Konstruktion in seine aktive Phase über, auch wenn erst einer der beiden 8,4-Meter-Spiegel installiert ist und noch einige wissenschaftliche Messinstrumente fehlen.
„Das LBT eröffnet uns völlig neue Möglichkeiten für die Erforschung von Planeten außerhalb des Sonnensystems oder zur Untersuchung der fernsten und damit jüngsten Galaxien“, sind sich Thomas Henning und Tom Herbst einig. Sie arbeiten am Max-Planck-Institut für Astronomie in Heidelberg, das zum LBT-Konsortium gehört.
Das erste Bild zeigt die Spiralgalaxie NGC 891 im Sternbild Andromeda, 24 Millionen Lichtjahre entfernt. „Sie ist für Astronomen besonders interessant, weil sie auch im Röntgenbereich enorme Mengen an Strahlung aussendet“, sagt Reinhard Genzel, Direktor vom Max-Planck-Institut für Extraterrestrische Physik in Garching. „Diese Strahlung entsteht durch eine große Anzahl massereicher Sterne, die ihr Leben als Supernova-Explosionen beenden – in einer Art kosmischem Feuerwerk.“