Quantenphysikern ist es gelungen, atomare Zustände zu teleportieren. Was Albert Einstein 1933 als „spukhafte Fernwirkung“ geahnt, Charles Bennett 1993 theoretisch im Detail vorhergesagt und zahlreiche Forscher ab 1997 mit Photonen demonstriert haben, wurde nun auch mit Atomen realisiert: Das atomare „Beamen“ in Nullzeit.
Das Kunststück glückte zwei Forschergruppen unabhängig voneinander mithilfe von Ionenfallen, in denen die Atome mit Lasern fast auf den absoluten Nullpunkt abgekühlt wurden. Rainer Blatt und seine Kollegen vom Institut für Quantenoptik und Quanteninformation der Universität Innsbruck benutzten Kalzium-Ionen, Murray D. Barrett vom National Institute of Standards and Technology in Boulder, Colorado, Beryllium-Ionen. In beiden Fällen wurden Atome quantenmechanisch miteinander verschränkt.
Misst man den Zustand eines Atoms A, wird zeitgleich der eines damit verschränkten Atoms B bestimmt. Wird eines der beiden, etwa A, mit einem dritten Atom C verschränkt, kann dessen Zustand auf das Atom B via A teleportiert werden. Den Forschern gelang diese zeitlose Übertragung über eine Entfernung von einem zehnmillionstel Meter.
Die Quantenteleportation ist eine Voraussetzung für Quantencomputer und -kryptographie. So hat Anton Zeilinger von der Universität Wien im April erstmals mithilfe von verschränkten Photonen eine Banküberweisung abhörsicher durch ein Glasfaserkabel verschickt. Und Rainer Blatt berichtete im Juni im Fachblatt Science, wie man mit drei Kalzium- Ionen einen Mini-Quantencomputer bauen kann.