Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Europa bricht zum Mond auf

Astronomie|Physik

Europa bricht zum Mond auf
Der erste europäische Mondsatellit SMART-1 wird am 4. September gegen 1 Uhr morgens vom Weltraumbahnhof Kourou in Französisch-Guyana aus seine Reise zum Mond beginnen. Das unbemannte Raumschiff soll eine Vielfalt von Daten und Informationen über den Erdtrabanten sammeln. Gleichzeitig dient die Mission als Testflug unter anderem für eine neue, verbesserte Antriebstechnologie. Das meldet die europäische Raumfahrtagentur ESA .

Der nur 370 Kilogramm schwere goldfarbene Satellit wird von einer Ariane-5-Trägerrakete in den Weltraum gebracht. Dort beginnt er seine etwa 16 Monate lange Reise zum Mond. Angetrieben wird SMART-1 dabei von einem so genannten solar-elektrischen Ionenmotor. Diese neue Antriebstechnik, die zum zweiten Mal von der ESA als Hauptantrieb bei einem Raumflug eingesetzt wird, basiert nicht wie herkömmliche Raketen auf der Verbrennung von Treibstoffen, sondern nutzt für den Vortrieb die Abstoßungskräfte zwischen geladenen Teilchen aus. Seine Energie bezieht der Ionenmotor über große Sonnenkollektoren aus Sonnenlicht.

Hat der Satellit schließlich seine Umlaufbahn um den Mond erreicht, erhoffen sich die Wissenschaftler eine Fülle neuer Erkenntnisse über Ursprung und Entwicklung des Erdtrabanten. Die technische Ausrüstung an Bord von SMART-1 ermöglicht beispielsweise die Suche nach Wasser in der Nähe der Pole und die Untersuchung der chemischen Zusammensetzung der Mondoberfläche. Mit Hilfe dieser Daten soll unter anderem überprüft werden, ob der Mond tatsächlich vor etwa viereinhalb Milliarden Jahren bei einer Kollision eines kleineren Planeten mit der Erde entstanden ist.

Mit der SMART-Technologie will die ESA die Technik für die Weltraummissionen der Zukunft erproben. Der neue Antrieb, der keine großen Treibstoffvorräte benötigt und damit mehr Platz für technische Ausrüstung zur Verfügung stellt, die fortschrittlichen Gallium-Arsenid-Solarzellen und eine extreme Miniaturisierung aller Instrumente und Geräte an Bord sollen in Zukunft kleine und damit weniger teure Weltraummissionen ermöglichen.

ddp/bdw ? Ilka Lehnen-Beyel
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Bä|ren|trau|be  〈f. 19; Bot.〉 der Preiselbeere ähnl. Heidekrautgewächs: Arcostaphylos

Sat|tel|ge|lenk  〈n. 11; Anat.〉 aus zwei Achsen bestehendes Gelenk, wobei die sattelartig gewölbte Gelenkfläche des einen die entsprechend ausgewölbte des anderen aufnimmt, z. B. das Daumenrundgelenk

Rück|pro|jek|ti|on  〈f. 20〉 Darstellung des Hintergrundes einer Theater– od. Filmszene durch Projektion von hinten auf eine lichtdurchlässige Wand zur Einsparung von Aufbauten

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige