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Forscher finden Wasservorkommen tief im Erdinnern

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Forscher finden Wasservorkommen tief im Erdinnern
Geophysiker der Eidgenössischen Technischen Hochschule in Zürich haben Wasservorkommen in einer Tiefe von 410 Kilometern unterhalb der Erdoberfläche entdeckt. Dazu untersuchten die Forscher seismische Wellen, die an der Reibungszone zwischen der eurasischen und afrikanischen Platte unterhalb des Mittelmeeres erzeugt werden. Die Entdeckung könnte zu einem besseren Verständnis der Dynamik tiefer Erdbebenzentren führen. Das berichten die Wissenschaftler im Fachblatt Science (Band 300 Seite 1556).

Das Team um Mark van der Meijde untersuchte in der Studie die Grenze zwischen dem oberen Erdmantel und der so genannten Übergangszone, die jenen von dem unteren Erdmantel trennt. Diese drei Bereiche des Erdmantels sind aus verschiedenen Mischungen von Mineralien aufgebaut. Die Forscher haben nun herausgefunden, dass die Grenzzone zwischen dem oberen Erdmantel und der Übergangszone, die in einer Tiefe von 410 Kilometern unterhalb der Erdoberfläche beginnt, viel dicker ist als erwartet.

Da die Grenzschicht mechanische Wellen, die sich durch den Erdmantel ausbreiten, reflektiert, konnten die Forscher durch seismische Messungen herausfinden, dass die Grenzschicht etwa 20 bis 30 Kilometer dick ist. Diese Verbreitung lässt sich durch das Vorhandensein von Wassermolekülen erklären. Den Forschern zufolge besteht der Erdmantel in dieser Tiefe daher aus etwa 0,07 Massenprozent Wasser.

Dass Wasser in den höheren Bereichen des oberen Erdmantels vorhanden ist, wissen Geophysiker schon seit längerem. Diese Wasservorkommen werden durch Bewegungen ozeanischer Platten freigesetzt und sickern dann in den Erdmantel hinein. Im Bereich der Übergangszone sollte allerdings der gängigen Lehrmeinung zu Folge nur noch eine verschwindend geringe Menge Wasser vorkommen. Die neuen Erkenntnisse revidieren nun diese Annahme.

Nach Meinung der ETH-Forscher könnte Wasser sogar Erdbeben in den unteren Schichten des oberen Erdmantels verursachen. Eine genaue Kenntnis der Verteilung von Wasser sei daher von großer Bedeutung für die Erdbebenvorhersage, so die Forscher.

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