Da die Grenzschicht mechanische Wellen, die sich durch den Erdmantel ausbreiten, reflektiert, konnten die Forscher durch seismische Messungen herausfinden, dass die Grenzschicht etwa 20 bis 30 Kilometer dick ist. Diese Verbreitung lässt sich durch das Vorhandensein von Wassermolekülen erklären. Den Forschern zufolge besteht der Erdmantel in dieser Tiefe daher aus etwa 0,07 Massenprozent Wasser.
Dass Wasser in den höheren Bereichen des oberen Erdmantels vorhanden ist, wissen Geophysiker schon seit längerem. Diese Wasservorkommen werden durch Bewegungen ozeanischer Platten freigesetzt und sickern dann in den Erdmantel hinein. Im Bereich der Übergangszone sollte allerdings der gängigen Lehrmeinung zu Folge nur noch eine verschwindend geringe Menge Wasser vorkommen. Die neuen Erkenntnisse revidieren nun diese Annahme.
Nach Meinung der ETH-Forscher könnte Wasser sogar Erdbeben in den unteren Schichten des oberen Erdmantels verursachen. Eine genaue Kenntnis der Verteilung von Wasser sei daher von großer Bedeutung für die Erdbebenvorhersage, so die Forscher.