Gammablitze aus dem Universum haben die Entwicklung des Lebens auf der Erde immer wieder angekickt. Das vermuten John Scalo und Craig Wheeler von der Universität Texas. Die Strahlenausbrüche könnten die Atmosphäre und damit das Klima beeinflusst und die vor der UV-Strahlung der Sonne schützende Ozonschicht zerstört haben. Das Leben auf der Erde musste sich immer wieder schnell auf die veränderten Bedingungen einstellen. Zudem beschleunigte die UV-Strahlung die Anpassung der Lebewesen, indem sie die Rate der Genveränderungen erhöhte.
Wie solche Gammastrahlenausbrüche entstehen, ist bisher noch nicht im Detail bekannt. Astrophysiker vermuten, dass sie beim Kollaps eines schweren Sterns auftreten. Es sind die gewaltigsten Ereignisse, die im Weltall beobachtet werden und können bis zu mehreren Minuten dauern. Die stärksten von ihnen strahlen, wenn auch unsichtbar, kurze Zeit heller als alle Sterne des bekannten Weltraums zusammen.
Seit es Leben auf der Erde gibt, könnten rund tausend solcher unsichtbaren Blitze aus dem Weltall die Erde getroffen haben, die so stark waren, dass sich das Leben veränderte, berechneten Scalo und Wheeler. Über ihre Forschungen, die im „Astrophysical Journal“ veröffentlicht werden, hat das britische Wissenschaftsmagazin „New Scientist“ (Ausgabe vom 15. Dezember) vorab berichtet.
ddp/bdw – Ulrich Dewald
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