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Forscher: Gigantische Magnetbögen beschleunigen die Umpolung des Sonnenmagnetfeldes

Astronomie|Physik

Forscher: Gigantische Magnetbögen beschleunigen die Umpolung des Sonnenmagnetfeldes
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Das obere Bild zeigt eine Röntgenaufnahme der Sonne, aufgenommen von Yohkoh am 4. November 1997. Unten links sieht man einen gigantischen Magnetbogen. Die Grafik unten zeigt den Verlauf der Magnetfeldlinien zwischen jeweils einem Sonnenpol und einem Sonnenfleck. Sonnenflecken entgegengesetzter Polarität treten meist paarweise auf, so dass jeweils eine weitere Magnetverbindung zwischen den beiden Sonnenflecken eines Paares besteht. Bildquelle: NASA und ISAS
Gigantische Magnetbögen, die jeweils einen der beiden Sonnenpole mit einem Sonnenfleck verbinden, sind an der Umpolung des Sonnenmagnetfeldes beteiligt. Das glauben Astronomen, die Daten der Sonnenbeobachtungs-Satelliten SOHO und Yohkoh ausgewertet haben. Elena Benevolenskaya von der Stanford-Universität stellte die Arbeit ihres Teams auf dem 200. Treffen der Amerikanischen Astronomischen Gesellschaft in Albuquerque vor. Die Forscher veröffentlichen ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift The Astrophysical Journal (Bd. 571 L, S. 181).

Die Magnetbögen erreichen eine Länge von 800.000 Kilometern. Zum Vergleich: Der Äquatorumfang der Sonne beträgt etwa 4,4 Millionen Kilometer. Die Bögen verbinden jeweils einen der beiden Sonnenpole mit einem Sonnenfleck entgegengesetzter magnetischer Polarität. Sie überqueren dabei niemals den Sonnenäquator.

„Das Magnetfeld der Sonne polt sich alle elf Jahre um. Die Ursache ist bisher unbekannt“, sagt Alexander Kosovichev, ebenfalls von der Stanford-Universität. „Wir glauben, dass diese magnetischen Bögen die Umkehrung des Sonnenmagnetfeldes beschleunigen können und die Startbedingungen für den nächsten Sonnenfleckenzyklus schaffen.“

Die Umpolung des Magnetfeldes geschieht, wenn die Anzahl der Sonnenflecken ihr Maximum erreicht hat. Das war zuletzt im Jahr 2000 der Fall. Man vermutet, dass Sonnenflecken dort entstehen, wo Magnetfelder die Sonnenoberfläche durchstoßen.

Die Astronomen werteten Daten aus, die die beiden Satelliten zwischen 1991 und 2001 aufgenommen hatten. Der vom japanischen Institute of Space and Astronautical Science (ISAS) betriebene Satellit Yohkoh beobachtete die Magnetbögen im Röntgenbereich. Die Bögen heizen Gas bis auf eine Temperatur von zwei Millionen Grad Celsius auf. Infolgedessen strahlt das Gas eine hochenergetische Röntgenstrahlung aus. Das gemeinsam von ESA und NASA betriebene Sonnenobservatorium SOHO steuerte Aufnahmen im Ultravioletten und Messungen des Magnetfeldes bei.

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Für Bastler: Hier finden Sie eine Bastelanleitung für ein Modell von Yohkoh.

Axel Tillemans
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