Mithilfe eines aufwändigen dreidimensionalen Modells simulierten die Wissenschaftler die Klimaveränderungen, die sich aus einer Neigung von 54, 70 oder 85 Grad ergeben würden. Größere Winkel verursachen demnach zwar lokal begrenzt Sommer mit Temperaturen bis zu 80 Grad Celsius, die durchschnittliche Temperatur weicht jedoch nicht extrem von der jetzigen ab. Auch seien keine großen Eiszeiten zu befürchten, schreiben die Forscher. Allerdings würden bei einer stärkeren Neigung große Bereiche des Festlands für mehrere Monate in totaler Dunkelheit oder unter ständiger Sonneneinstrahlung liegen.
Die Wissenschaftler überprüften mit ihrem Modell auch, ob außerirdisches Leben auf Planeten mit einer stärkeren Neigung möglich sein könnte. Dazu variierten sie bei ihren Simulationen sowohl das Verhältnis von Land und Wasser als auch Kohlendioxidgehalt in der Atmosphäre. “Obwohl sich das Klima auf diesen simulierten Welten zum Teil sehr stark von dem der Erde unterschied, wären viele von ihnen sowohl für einfache als auch für komplexere Lebensformen geeignet”, sagt Williams. Besonders die Ozeane hält er für problemlos bewohnbar. Es gebe keinen Grund, diese Planeten bei der Suche nach Leben auszuschließen, schreiben die Forscher.