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Fossile Eiweiße und Aminosäuren auf Saturnmond vermutet

Astronomie|Physik

Fossile Eiweiße und Aminosäuren auf Saturnmond vermutet
Der Saturnmond Titan ist womöglich ein gewaltiger Bio-Reaktor. Leben dürfte dort zwar kaum zu finden sein, doch nach Meteoriteneinschlägen könnte sich in den Kratern eine organische Suppe zusammengebraut haben, berichtete ein amerikanischer Forscher auf der Herbsttagung der American Geophyiscal Union in San Francisco.

Ich sehe Titan nicht als Ort, an dem man nach Leben suchen könnte, sagte Jonathan Lunine von der University of Arizona. „Aber sicherlich kann man dort die Chemie erforschen, die auf der Erde zur Entstehung des Lebens geführt hat.“ In vieler Hinsicht gleiche Titan der jungen Erde: Der orange-braune Mond hat eine dichte Atmosphäre aus Stickstoff und Methan, die die Entstehung von organischen Molekülen wie Aminosäuren oder sogar Eiweißen begünstigt. Allerdings liegen die Temperaturen unter dem Gefrierpunkt, so dass flüssiges Wasser nicht existiert und damit wahrscheinlich auch kein Leben.

Lunine hat jedoch berechnet, dass Asteroiden- oder Kometeneinschläge den zweitgrößten Mond des Sonnensystems aufgeheizt haben könnten. Schon ein ein Kilometer großer Komet würde einen Krater erzeugen, in dem sich nach dem Einschlag ein See bilden könnte, der über Jahrtausende flüssig bleiben würde. Dabei würden Substanzen wie Formaldehyd oder Ammoniak als Frostschutzmittel dienen.

Eine solche organische Suppe, so glaubt Lunine, sei der richtige Ort, um Aminosäuren zu erzeugen. Auch Millionen Jahre nach einem Einschlag könnten diese fossilen Verbindungen erhalten geblieben sein, spekuliert Lunine. „Es wäre interessant zu sehen, ob es überall auf der Oberfläche die gleichen organischen Stoffe gibt oder ob in der Nähe von Kratern oder Vulkanen kompliziertere Verbindungen zu finden sind“, sagte der Forscher.

Titan ist das Ziel der europäischen Sonde Huygens, die zurzeit mit dem Nasa-Raumschiff Cassini zum Saturn fliegt. Huygens soll auf Titan landen und erstmals einen Blick auf die Oberfläche des geheimnisvollen Mondes werfen.

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Ute Kehse
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