Lunine hat jedoch berechnet, dass Asteroiden- oder Kometeneinschläge den zweitgrößten Mond des Sonnensystems aufgeheizt haben könnten. Schon ein ein Kilometer großer Komet würde einen Krater erzeugen, in dem sich nach dem Einschlag ein See bilden könnte, der über Jahrtausende flüssig bleiben würde. Dabei würden Substanzen wie Formaldehyd oder Ammoniak als Frostschutzmittel dienen.
Eine solche organische Suppe, so glaubt Lunine, sei der richtige Ort, um Aminosäuren zu erzeugen. Auch Millionen Jahre nach einem Einschlag könnten diese fossilen Verbindungen erhalten geblieben sein, spekuliert Lunine. „Es wäre interessant zu sehen, ob es überall auf der Oberfläche die gleichen organischen Stoffe gibt oder ob in der Nähe von Kratern oder Vulkanen kompliziertere Verbindungen zu finden sind“, sagte der Forscher.
Titan ist das Ziel der europäischen Sonde Huygens, die zurzeit mit dem Nasa-Raumschiff Cassini zum Saturn fliegt. Huygens soll auf Titan landen und erstmals einen Blick auf die Oberfläche des geheimnisvollen Mondes werfen.