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Freund oder Feind?

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Freund oder Feind?
Schwefeldioxid scheint für das Erdklima ein zweischneidiges Schwert zu sein: Nach Ergebnissen amerikanischer Wissenschaftler kühlt die daraus entstehende Schweflige Säure die unteren Schichten unserer Atmosphäre ab. Sobald die Säure allerdings auf den Alkohol Methanol trifft, entstehen Kondensationskeime für Wolken. Dies wiederum bringt eine Erwärmung der Erdoberfläche mit sich, berichteten die Wissenschaftler der Staatsuniversität von Ohio auf einer Konferenz der Amerikanischen Geophysikalischen Vereinigung in San Francisco. Welches dieser beiden gegensätzlichen Phänomene in der Atmosphäre überwiegt, muss nun in weiteren Studien geklärt werden.

Schwefeldioxid wird von vielen Forschern als eines der umweltschädlichsten Nebenprodukte der Verbrennung von Kohle angesehen ? führt es doch über die Bildung von Schwefliger Säure in der Atmosphäre zu dem berüchtigten ?sauren Regen?. Wissenschaftler um Heather Allen aus Ohio haben nun den Einfluss dieser Säure auf das Weltklima genauer untersucht.

Wenn sich die Säuremoleküle in den oberen Schichten der Atmosphäre in Form von winzigen Aerosolpartikeln anlagern, so können diese dort die ultraviolette Strahlung des Sonnenlichts zurück ins All reflektieren. Dieses erreicht daher nicht die unteren Schichten der Troposphäre, so dass sich die Erdoberfläche abkühlt.

Allerdings kann die Säure auch mit dem in der Atmosphäre vorhandenem Methanol zu Methylsulfat reagieren. Diese viel größeren Moleküle können daraufhin als Kondensationskeime für Wasserdampf dienen und somit eine erhöhte Wolkenbildung einleiten. Wolken wiederum schließen einen Teil der Infrarotstrahlung der Erde in der Troposphäre ein, so dass sich der Erdboden aufheizt.

Die Forscher wissen allerdings noch nicht, welcher dieser beiden Vorgänge überwiegt. Ihre mit Hilfe der so genannten Raman-Spektroskopie durchgeführte Studie ergab vielmehr nur Aufschlüsse über das Reaktionsverhalten der Moleküle. Um den Einfluss des Schwefeldioxids auf die globale Klimabilanz abschätzen zu können, müssen daher nun umfangreiche Untersuchungen in der Atmosphäre selbst durchgeführt werden.

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