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Frisbeescheibe schlägt Rugby-Ball

Astronomie|Physik

Frisbeescheibe schlägt Rugby-Ball
Haufen aus mehreren Galaxien werden von der unsichtbaren dunklen Materie zusammengehalten. Der Geisterstoff hat dabei die Form eines flachen, elliptischen Klumpens, ähnlich einer Frisbeescheibe, so die Erkenntnis von Aaron Robotham von der Universität Bristol.

Dunkle Materie durchringt das gesamte Universum wie ein Netz und konzentriert sich genau an den Stellen, wo sich auch die sichtbare Materie sammelt, zeigt ein Anfang 2007 veröffentlichtes dreidimensionales Modell. Wahrscheinlich klumpte die dunkle Materie nach dem Urknall zusammen und saugte gewöhnliche Materie an, die anschließend Galaxien und Sterne bildete. An den Knotenpunkten des Netzes befinden sich meist große Galaxienhaufen.

Die Astronomen wissen zwar noch nicht, aus was für Teilchen die dunkle Materie aufgebaut ist. An der Geschwindigkeit, mit der Sterne um das Zentrum von Galaxien kreisen, lässt sich aber berechnen, an welchen Stellen besonders viel dunkle Materie vorhanden ist. Die Forscher nehmen an, dass einzelne Galaxien einen kugelförmigen Halo aus dunkler Materie besitzen, der weit über die von Sternen bevölkerten Regionen hinausreicht. Galaxienhaufen besitzen ebenfalls einen solchen Halo. Bislang hielten Astronomen es für wahrscheinlich, dass solche Halos die Form eines lang gestreckten Ellipsoids besitzen, ähnlich wie ein Rugby-Ball oder ein Zeppelin.

Ein Forscherteam um Robotham berechnete nun die Form solcher Halos aus Dunkler Materie mithilfe von Computermodellen. Sie stellten fest, dass die Halos nicht kugelförmig sind, sondern eine rundliche, abgeplattete Form besitzen ? wie eine Frisbeescheibe. „Das zeigt uns, dass die Fäden des Netzes keinen großen Einfluss auf die Form des Halos ausüben“, sagt Robotham. In einem solchen Fall sagen Modelle eine Rugbyform für die Halos voraus. Die Forschungsergebnisse könnten den Astronomen dabei helfen herauszufinden, wie sich die Verteilung der dunklen Materie im Laufe der Geschichte des Universums verändert hat.

Aaron Robotham (Universität von Bristol): Beitrag auf der Jahrestagung der Royal Astronomical Society Ute Kehse
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