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Für Asteroideneinschläge gibt es keinen Katastrophenplan

Astronomie|Physik

Für Asteroideneinschläge gibt es keinen Katastrophenplan
Während Hollywood die Möglichkeit eines Asteroiden- oder Kometeneinschlages schon ausgiebig ausgeleuchtet hat, gibt es abseits der Leinwand weder Katastrophenpläne noch internationale Vereinbarungen, was in diesem – wenn auch äußerst unwahrscheinlichen – Fall zu tun ist. Die Folgen eines Einschlags wären so verheerend, dass es notwendig sei, realistische gesellschaftliche Ziele zu setzen, sagten Forscher auf der Jahrestagung der American Association for the Advancement of Science in Denver.

Etwa 2000 Objekte mit einem Durchmesser von mehr als einem Kilometer befinden sich in der näheren Umgebung der Erde. Schätzungen zufolge werden zwischen einem Viertel und der Hälfte dieser Himmelskörper letztlich auf die Erde stürzen. Die amerikanische Weltraumbehörde Nasa ist mit ihren Bemühungen, mindestens 90 Prozent dieser erdnahen Asteroiden bis zum Jahr 2008 aufzuspüren, mehr als zur Hälfte fertig.

Die Wahrscheinlichkeit, dass einer der Himmelskörper in einem bestimmten Jahr mit der Erde kollidiert, ist relativ gering. Experten gehen davon aus, dass die Abstände zwischen größeren Einschlägen bei mehr als 100.000 Jahren liegen. Asteroideneinschläge, die die ganze Erde verwüsteten, dürfte es in der gesamten Erdgeschichte eher selten gegeben haben. Das Aussterben der Dinosaurier vor 65 Millionen Jahren wird von den meisten Forschern mittlerweile auf solch eine globale Katastrophe zurückgeführt.

Wie auf die Nachricht von einem bevorstehenden Einschlag reagiert werden soll, sahen die Forscher unterschiedlich. Lee Clarke von der Rutgers University untersucht seit Jahren Flugzeugabstürze sowie Naturkatastrophen wie Erdbeben und Wirbelstürme. Seiner Erfahrung nach geraten die Betroffenen dabei nur selten in Panik. „Die Menschen sind sehr wohl fähig, Katastrophenplänen zu folgen, auch in extremen Notlagen. Aber es muss eben ein Plan vorhanden sein,“ so Clarke.

Da der größte Teil der Erde von Wasser bedeckt ist, wäre es nach Clarkes Ansicht ein vernünftiger Plan, die Bevölkerung im Fall eines Einschlags in höher gelegene Gebiete zu evakuieren, um sie vor den haushohen Flutwellen zu schützen. „Die Geschichte der Erde ist voll von unvorhergesehenen Katastrophen und ihren verheerenden Folgen,“ sagt Clarke, „durch geeignete Planung könnte die Zahl der menschlichen Opfer verringert werden.“

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Geoffrey Sommer von der Rand Corporation in Kalifornien befasst sich damit, wieviel Geld in die Vorsorge für den relativ unwahrscheinlichen Fall einer globalen Katastrophe gesteckt werden sollte. Er befürchtet, dass Fehlalarme die Wirkung eines Katastrophenplans zunichte machen könnten. Zudem ist er der Meinung, dass ein bevorstehender Einschlag geheim gehalten werden sollte, falls doch nichts mehr getan werden kann, um ihn abzuwenden. Sommer: „Bei einem Einschlag, der ein weltweites Massensterben auslöst, kann Unwissenheit auch ein Segen sein.“

Ute Kehse
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