Die wichtigste Energiequelle für Sterne wie die Sonne ist die Verschmelzung von Wasserstoff zu Helium. Bei diesem Fusionsprozess wird Energie freigesetzt. Parallel dazu laufen noch weitere so genannte Fusionsreaktionen ab. Einer davon ist der aus mehreren Reaktionsschritten bestehende so genannte Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Zyklus. In einem dieser Schritte verschmilzt ein Proton mit einem Stickstoffkern. Dabei wird ebenfalls Energie abgegeben und es entsteht ein Sauerstoffkern. Das ist der langsamste Schritt der Reaktionskette und bestimmt damit die Gesamtgeschwindigkeit der Fusion. Betrachtet man einen einzelnen Stickstoffkern, würde es im Durchschnitt mehrere hundert Millionen Jahre dauern, bis diese Reaktion stattfindet. Durch die riesige Teilchenzahl in einem Stern findet diese Fusion jedoch jede Sekunde milliardenfach statt. Die Experimente ergaben nun, dass dieser Prozess nur halb so schnell abläuft, wie man bislang geschätzt hatte.
Der Kohlenstoff-Stickstoff-Sauerstoff-Zyklus läuft auch in den ältesten bekannten Sternen ab. Diese befinden sich in den so genannten Kugelsternhaufen. Nach den neuen Berechnungen der Wissenschaftler müssen diese Sterne und damit auch das Universum eine Milliarde Jahre älter sein als bislang angenommen.
Die Messungen der Luna-Experimente haben noch eine weitere Konsequenz: die Sonne gibt statt 1,6 Prozent nur 0,8 Prozent ihrer Energie durch Neutrinos ab. Diese fast masselosen Teilchen sind für Astronomen ebenfalls sehr interessant, denn ihre Häufigkeit im Universum könnte entscheidend für die weitere Entwicklung des Alls sein: Sind weniger Neutrinos vorhanden, kann sich das All aufgrund der geringeren Massenanziehung schneller ausdehnen.