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Geplanter Absturz: Galileo verglüht in der Jupiter-Atmosphäre

Astronomie|Physik

Geplanter Absturz: Galileo verglüht in der Jupiter-Atmosphäre
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Künstlerische Darstellung von Galileo am Jupiter (Bild: Nasa)
Am vergangenen Sonntag um 20:40:52 Uhr mitteleuropäischer Zeit sandte die Raumsonde Galileo ihr letztes Signal zur Erde. 17 Minuten später verglühte die altgediente Sonde – von der Erde aus unsichtbar – in der dichten Atmosphäre des Riesenplaneten Jupiter.

Mit einer Geschwindigkeit von 170.000 Kilometern pro Stunde tauchte Galileo auf der Nachtseite in die Wolkendecke von Jupiter. Auf die riesigen Wettersysteme des Riesenplaneten wirkte sich der Einschlag kaum aus. Die Kollision mit den Fragmenten des Kometen Shoemaker-Levy-9 im Jahr 1994 wühlten die Wolken wesentlich stärker auf.

Sogar auf seiner letzten Reise sammelte Galileo noch Daten. Eine halbe Stunde vor dem Absturz passierte die Sonde die Bahn des kleinen Mondes Amaltea. Bei einem vorigen Besuch in der Nähe dieses Mondes im November 2002 hatte eine spezielle Kamera, der Star Scanner, Lichtblitze registriert. Forscher vermuten, dass die Blitze von Gesteinsbrocken herrühren. Womöglich besitzt Jupiter einen bislang unbekannten Ring aus Gesteinstrümmern, die den Planeten in einer Höhe von etwa 60.000 Kilometern umkreisen. Ob die letzten Galileo-Daten die gewünschten Informationen über diese Region liefern können, ist noch unklar.

Die am Projekt beteiligten Forscher verabschiedeten die Sonde mit einer Party. „Es war wirklich überraschend und wundervoll, dass wir die Lebenszeit dieses kleinen Raumschiffes so lange ausdehnen konnten“, sagte die letzte Galileo-Projektleiterin, Claudia Alexander. „Das Jupiter-System ist der andere Held dieser Reise. Es hat uns so viele Überraschungen und neue Erkenntnisse beschert, die wir uns nie hätten träumen lassen“, so Projektwissenschaftler Andrew Ingersoll vom California Institute of Technology.

Auf den nächsten Besuch von der Erde wird der Riesenplanet noch eine Weile warten müssen. Die Nasa plant aber bereits einen „Jupiter Icy Moons Orbiter“ (Jimo), der die Eismonde Europa, Ganymed und Callisto erkunden soll.

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