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Gesellige Riesen-Urzeitkrebse

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Gesellige Riesen-Urzeitkrebse
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Trilobiten lebten wahrscheinlich gesellig und trafen sich zur häutung in großen Gruppen.
Die Riesenkrebse der Urzeit besaßen ein komplexes Sozialverhalten. Diese sogenannten Trilobiten häuteten sich gemeinsam in großen Gruppen und trafen sich auch zur Paarungszeit, haben Forscher bei der Untersuchung von Fossilien in Portugal herausgefunden. Ein ähnliches Verhalten zeigen auch die heute noch lebenden Pfeilschwanzkrebse? entfernte Verwandte der Trilobiten. Unter den Fossilien endeckten die Forscher auch das mit neunzig Zentimetern größte Exemplar, das je gefunden wurde, berichten Juan Gutiérres-Marco von der Universidad Complutense in Madrid und seine Kollegen.

Trilobiten sind Urzeitkrebse und mit den heutigen Krebsen entfernt verwandt. Sie bevölkerten ungefähr 300 Millionen Jahre lang die Meere und starben vor etwa 250 Millionen Jahren aus. Überreste von Trilobiten gehören zu den wichtigsten Fossilien in der Paläontologie. Sie liefern den Forschern Informationen über die Entwicklung der Gliederfüßer, zu denen heute die Spinnen, Krebse und Insekten gehören. Zudem nutzen Paläontologen sie als Leitfossilien, um das Alter von Gesteinen zu bestimmen. Bis heute sind über 15.000 Trilobitenarten beschrieben worden.

Die Forscher fanden in dem portugiesischen Gestein Ansammlungen von mehr als 1.000 Krebsen. Darunter befanden sich sowohl komplette Tiere als auch Reste von Häutungen. Daraus schlossen die Forscher, dass die Tiere gesellig lebten und zur Häutung zusammenkamen. Da die Häutung von Hormonen gesteuert wird, die auch bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen, versammelten sich die Trilobiten vermutlich auch zur Paarungszeit. Unter den Fossilien befand sich ein 21 Zentimeter langes Schwanzschild, dessen Träger insgesamt neunzig Zentimeter lang gewesen ist, schätzten die Forscher. Der bisher größte gefundene Trilobit wurde 72 Zentimeter lang.

Juan Gutiérres-Marco (Universidad Complutense, Madrid) et al.: Geology, Bd. 37, S. 443 doi:10.1130/G25513A.1 ddp/wissenschaft.de ? Bele Boeddinghaus
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