Messungen haben ergeben, dass während eines typischen Gewitters ein Strom von etwa einem Ampere in die Ionosphäre fließt. Demnach muss es auf der Erde zu jedem Zeitpunkt 1.000 bis 2.000 Gewitter geben, um das Spannungspotential von 300.000 Volt aufrechtzuerhalten. Beobachtungen bestätigen dies. Nicht genau geklärt ist bisher aber, wie der Ladungstransport nach oben vor sich geht.
Han-Tzong Su und seine Kollegen haben während eines Gewitters am 22. Juli 2002 mit lichtverstärkenden Kameras fünf gewaltige mohrrübenförmige Lichterscheinungen entdeckt, die sich von der Gewitterwolke in die Ionosphäre hineinbewegten. Am oberen Ende hatten sie einen Durchmesser von bis zu 40 Kilometern.
Gleichzeitig wurden in Japan und in der Antarktis niederfrequente Radiowellen registriert. Daraus berechneten Su und seine Kollegen, dass die “Karotten” einige zehn Coulomb an negativer Ladung hinauf in die Ionosphäre transportiert haben. Ein Coulomb ist eine Amperesekunde.