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Gewalttätige Wirbel

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Gewalttätige Wirbel
Hurrikans sind in den vergangenen drei Jahrzehnten nicht häufiger, sondern stärker geworden. Das schließt der amerikanische Forscher Kerry Emanuel aus seinen Berechnungen der Wirbelsturmstärken der vergangenen fünfzig Jahre. Die Klimaerwärmung wird die Intensität der tropischen Wirbelstürme in Zukunft weiter steigern, vermutet Emanuel. Da die Küstenregionen immer stärker besiedelt werden, werden die Stürme dabei auch vermehrt Menschenleben fordern.

Bislang konzentrierten sich Untersuchungen über einen möglichen Zusammenhang zwischen der Erderwärmung und Wirbelstürmen meistens auf deren Häufigkeit. Ein Trend konnte jedoch nicht beobachtet werden. Laut Emanuel ist die Häufigkeit der Stürme aber kein geeignetes Maß für die Gefahr, die von ihnen ausgeht. Diese hänge vielmehr von der Hurrikanintensität ab ? also von Windstärke und der Sturmdauer.

Emanuel hat nun eine Formel entwickelt, mit der er die zerstörende Wirkung der Wirbelstürme der vergangenen fünfzig Jahre berechnete. Die Formel umfasst Messwerte über die Größe der vom Sturm betroffenen Erdoberfläche, die Windgeschwindigkeit, den Radius des Wirbelsturms sowie die Dauer, während der er gewütet hat. Das Ergebnis war eindeutig: Die Energiemenge, die von tropischen Wirbelstürmen im Nordatlantik und Südpazifik freigesetzt worden war, nahm seit den Siebzigerjahren deutlich zu. Der Forscher begründet dies mit einer Zunahme der Sturmdauer und der Windgeschwindigkeiten innerhalb der vergangenen fünfzig Jahre um rund fünfzig Prozent.

Die Zunahme der Sturmintensitäten stimmt mit den steigenden Oberflächentemperaturen der tropischen Ozeane überein, schreibt der Wissenschaftler. Diese Erwärmung rühre zum Teil von der globalen Erderwärmung her und sei wahrscheinlich für die größere Zerstörungskraft der Hurrikans verantwortlich. Eine weitere Erderwärmung in den kommenden Jahren werde deshalb die Sturmintensitäten noch verstärken.

Kerry Emanuel ( Massachusetts-Insitut für Technologie (MIT), Cambridge) Nature (Bd. 436, S. 686)

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ddp/wissenschaft.de ? Katharina Schöbi
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