Ein Jahr begleiteten Forscher die Eskimos bei der Jagd und beim Fischfang auf der Banks Insel, 600 Kilometer nördlich des Polarkreises. Dabei zeichneten sie die Beobachtungen der Jäger (Inuit) auf. Ziel ihrer Arbeit war es, mit Hilfe der Eskimos Veränderungen in der arktischen Umwelt zu erkennen.
Weil die Inuit ihr ganzes Leben mit Fischfang und Jagd verbringen, fallen ihnen kleinste Veränderungen in ihrer Lebensumwelt auf, so Graham Ashford, einer der beteiligten Wissenschaftler. „Sie sagen uns ganz genau, so oder so war es früher nicht, und sie machen Angaben darüber, in welchem Maß sich etwas verändert hat“, berichtet Ashford.
„Als ich ein Kind war, habe ich niemals Donner gehört oder Blitze gesehen“, erzählt Rosemarie Kuptana aus Sachs Harbour auf der Banks Insel. Die Studie listet eine Vielzahl weiterer Veränderungen auf. Tiere, die nicht wissen wie sie sich bei Gewitter verhalten sollen, das Schmelzen von Permafrost-Böden und dünner werdendes Eis. Vogelarten werden beobachtet, die eigentlich viel weiter im Süden beheimatet sind.
Mit dem Zeitpunkt der Veröffentlichung wollen die Wissenschaftler auch Druck auf die Politiker ausüben. Ashford fordert von der kanadischen Regierung sich bei den in Den Haag stattfindenden Klimaverhandlungen für eine Reduktion der Freisetzung von Treibhausgasen einzusetzen. (abcNEWS)