Vor 140 Millionen Jahren tummelte sich eine bislang unbekannte Krokodilart in südamerikanischen Gewässern. Das sagen argentinische Paläontologen nach der Untersuchung fossiler Knochen. Wegen seiner kurzen Schnauze und den großen gezackten Zähnen gaben die Wissenschaftler dem Wesen nach dem Filmmonster den Spitznamen „Godzilla“. Die Art unterschied sich stark von anderen im Wasser lebenden Krokodilen der damaligen Zeit.
Im Gegensatz zu seinen heute lebenden Artgenossen lebte das Krokodil ausschließlich im Wasser und besaß daher auch Flossen anstelle von Beinen. Sein Körperbau war robust und der massive Schädel wies kräftige, ineinander greifende Zähne auf. Damit konnte das Tier Jagd auf große Beutetiere machen, glauben die Forscher. Alle anderen Meereskrokodile der damaligen Zeit hatten dagegen eine lange, schmale Schnauze und nadelähnliche Zähne, mit denen sie nur kleine Fische und Weichtiere fangen konnten. Zudem waren sie viel zarter gebaut als ihr großer Verwandter.
Zu ihren Ergebnissen kamen die Paläontologen bei der Untersuchung der drei fossilen Exemplare von „Godzilla“, die bereits 1996 an zwei verschiedenen Stellen in Patagonien gefunden worden waren. Dort befand sich im Erdmittelalter eine tiefe Bucht des Pazifischen Ozeans mit tropischem Klima.
Zulma Gasparini ( Nationaluniversität in La Plata, Argentinien) et al.: Science (doi: 10.1126/science.1120803).
ddp/wissenschaft.de ? Martina Feichter
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