“Ich bin 1.350 Meter weit getaucht und habe Hunderte von Tropfwasserrinnen gefunden. Also war die Höhle auf ihrer ganzen Länge einst Luft erfüllt”, sagte der 59-Jährige. Demnach lägen unter der Schwäbischen Alb enorme Mengen heißen Wassers: Wasser erwärme sich um rund 10 Grad Celsius pro 1000 Meter Tiefe, so dass es ab etwa vier Kilometer Tiefe als Wärmeenergiespender genutzt werden könne. “Diese Therme könnte ganz Süddeutschland mit Energie versorgen”, glaubt Hasenmayer. Anhand seiner Videoaufnahmen samt Tiefenmesser könne er jetzt eindeutig belegen, dass der Blautopf früher nicht im Blautal mündete, sondern im Mittelmeer.
“Die Höhle am Blautopf ist 13 Meter tiefer und damit rund 200 Mal älter als von Geologen angenommen”, beschrieb Hasenmayer seine Entdeckung. Als besondere Erkenntnis stellte er heraus, dass das heiße Wasser unter der Alb nicht in Stein gepresst sei, sondern in breiten Höhlengängen fließe. Nach seiner Schätzung könne bei jeder Bohrung am Blautopf mindestens 100 Mal so viel heißes Wasser gewonnen werden wie bei einer Bohrung in gepresstem Stein. Daher sei diese Energiegewinnung aus dieser Quelle mehr als rentabel.
Der seit 1989 auf den Rollstuhl angewiesene Forscher war bereits im Jahr 1996 in den laut der Legende von der Wasserfrau “schöne Lau” bewohnten Blautopf hinabgetaucht. Seinen jetzigen, zehnstündigen Aufenthalt in der blauen Tiefe wertete er als “riesigen Erfolg”. Jetzt bleibe nur zu hoffen, dass die Wissenschaft seinen Beweis annehme und die Ressourcen der “süddeutschen Höhlentherme” zur Energiegewinnung nutze, so Hasenmayer, dessen Theorien von Geologen heftig angezweifelt werden.