Hinweise auf eine ungewöhnliche Struktur in der Region habe es erstmals im Jahr 2004 gegeben, erklärt Studienleiter Rudnick. Damals hatte der Satellit WMAP die Stärke und die Temperatur der kosmischen Hintergrundstrahlung vermessen, der elektromagnetischen Strahlung also, die nach der gängigen Theorie kurz nach dem Urknall entstand und heute noch eine Art Babybild des jungen Universums vermittelt. Genau an der jetzt als Loch identifizierten Stelle fand sich in der WMAP-Karte ein Bereich, in dem die Temperatur der Hintergrundstrahlung wenige Millionstel Grad niedriger war als in der Umgebung. Das könne prinzipiell zwei Gründe haben, erläutert Rudnick: Entweder deutet es auf eine Unregelmäßigkeit in der Hintergrundstrahlung selbst und damit auf ein Phänomen des frühen Universums hin, oder die Strahlung kühlt sich beim Durchqueren der Region ab, was eher für eine ungewöhnliche Struktur in der Region spräche.
Offenbar ist die zweite Erklärung richtig, schließen Rudnick und sein Team nun aus Auswertung von Daten des NRAO VLA Sky Surveys, eines Projekts, bei dem das „Very Large Array“-Interferometer im US-Staat New Mexico Bilder des gesamten sichtbaren Teils des Himmel aufzeichnete. Darauf sei gut zu erkennen, dass die Anzahl der Galaxien in der kühleren Zone im Vergleich zur Umgebung deutlich abfällt. In Kombination mit dem, was bisher über die Energieverteilung der kosmischen Hintergrundstrahlung bekannt sei, ließe das nur den Schluss zu, dass es in der Region eine gigantische Leere gibt, erklärt Rudnick.