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Instant-Gold

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Instant-Gold
Goldadern können sich schneller bilden als gedacht: Eines der größten Goldreservoirs der Welt entstand in nur 55.000 Jahren und damit in einer aus geologischer Sicht sehr kurzen Zeitspanne, haben neuseeländische Forscher nachgewiesen. Wie die Analyse von Wasserproben aus der Ladolam-Lagerstätte in Papua-Neuguinea zeigt, ist diese schnelle Goldanhäufung auf ein günstiges Zusammenspiel von Transport und Ablagerung des Goldes durch heißes, stark mineralhaltiges Wasser zurückzuführen. Andere Lagerstädten brauchten dagegen mehrere Millionen Jahre, um auf eine ähnliche Größe zu kommen.

Die Hälfte der Goldminen der Erde sind so genannte hydrothermale Goldlagerstätten. Diese entstehen, wenn extrem heißes mineralhaltiges Wasser durch Gesteinschichten fließt und sich dabei Gold auf den angrenzenden Schichten abscheidet. Der Ursprung solcher hydrothermalen Systeme ist Magma, das geschmolzene Gestein aus dem Inneren der Erde.

Wieviel Gold auf diese Weise wie schnell transportiert wird, ist seit Jahren ein Rätsel für Geologen. Um diesem auf die Spur zu kommen, müssen Proben direkt aus einem aktiven Hydrothermalgebiet analysiert werden. Besonders günstig für eine solche Untersuchung ist dabei das Abbaugebiet der Ladolam-Goldmine: Es ist die einzige noch aktive hydrothermale Goldlagerstätte, die vom Land aus zugänglich ist. Außerdem wurden hier aus abbautechnischen Gründen schon vor Jahren bis zu 1.100 Meter tiefe Brunnen gebohrt, auf deren Grund das Wasser bis über 275 Grad Celsius heiß ist.

Aus diesen Brunnen entnahmen die Forscher mit Gefäßen aus Titan ihre Proben und fanden dabei mineralische Lösungen mit sehr hohem Goldanteil. Hochrechnungen ergaben, dass der Anteil in noch tieferen Erdschichten so stark zunimmt, dass die Lösung dort nahezu goldgesättigt ist. Unter Berücksichtigung der Fließgeschwindigkeit des hydrothermalen Systems von Ladolam berechneten die Neuseeländer so einen jährlichen Goldfluss von 24 Kilogramm. Bei dem geschätzten Goldvorrat von rund 1.300 Tonnen in der riesigen Lagerstätte ergibt das einen Entstehungszeitraum von nur 55.000 Jahren. Zum Vergleich: Die Lagerstätte Yanacocha in Peru birgt einen ähnlich großen Goldschatz, der jedoch mehr als fünf Millionen Jahre brauchte, um sich anzusammeln.

Stuart Simmons (Universität Auckland) und Kevin Brown (GEOKEM, Auckland): Science, Bd. 314, S. 263 ddp/wissenschaft.de ? Sabine Keuter
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