Wieviel Gold auf diese Weise wie schnell transportiert wird, ist seit Jahren ein Rätsel für Geologen. Um diesem auf die Spur zu kommen, müssen Proben direkt aus einem aktiven Hydrothermalgebiet analysiert werden. Besonders günstig für eine solche Untersuchung ist dabei das Abbaugebiet der Ladolam-Goldmine: Es ist die einzige noch aktive hydrothermale Goldlagerstätte, die vom Land aus zugänglich ist. Außerdem wurden hier aus abbautechnischen Gründen schon vor Jahren bis zu 1.100 Meter tiefe Brunnen gebohrt, auf deren Grund das Wasser bis über 275 Grad Celsius heiß ist.
Aus diesen Brunnen entnahmen die Forscher mit Gefäßen aus Titan ihre Proben und fanden dabei mineralische Lösungen mit sehr hohem Goldanteil. Hochrechnungen ergaben, dass der Anteil in noch tieferen Erdschichten so stark zunimmt, dass die Lösung dort nahezu goldgesättigt ist. Unter Berücksichtigung der Fließgeschwindigkeit des hydrothermalen Systems von Ladolam berechneten die Neuseeländer so einen jährlichen Goldfluss von 24 Kilogramm. Bei dem geschätzten Goldvorrat von rund 1.300 Tonnen in der riesigen Lagerstätte ergibt das einen Entstehungszeitraum von nur 55.000 Jahren. Zum Vergleich: Die Lagerstätte Yanacocha in Peru birgt einen ähnlich großen Goldschatz, der jedoch mehr als fünf Millionen Jahre brauchte, um sich anzusammeln.