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Ja, er war lebensfreundlich!

Astronomie|Physik

Ja, er war lebensfreundlich!
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Marsregion, in der Curiosity gelandet ist und Ort der Probennahme (John Klein Rock). Image credit: NASA/JPL-Caltech/ASU
Begeisterung bei der US-Raumfahrtbehörde NASA: „Eine grundlegende Frage der Curiosity-Mission ist, ob Mars einst lebensfreundlich war“, sagt der leitende Wissenschaftler Michael Meyer. „Nun wissen wir, die Antwort heißt ja“. Die Sensation steckt in einem Schäufelchen voll pulverisiertem Mars-Gestein: Kohlenstoff, Stickstoff, Wasserstoff, Sauerstoff, Phosphor und Schwefel – die wichtigsten Bausteine des irdischen Lebens – sind Bestandteil einer Probe von Sedimentgestein, das der Marsrover „Curiosity“ letzten Monat aus Gestein des Roten Planeten gebohrt hat. Über diesen bahnbrechenden Erfolg der Curiosity-Mission berichtete die US-Raumfahrtbehörde NASA am Dienstagabend.

Die Ergebnisse basieren auf Analysen von Instrumenten, die sich an Bord von Curiosity befinden. Sie belegen, dass die sogenannte Yellowknife Bay, die der Marsrover gerade erkundet, einst das Ende eines alten Fluss-Systems oder ein Seegrund auf dem Mars war. Das Gestein unter der Oberfläche besteht hier aus feinkörnigen Tonmineralien und anderen Bestandteilen, zeigte die Gesteinsprobe. Bisher hatten sich Materialanalysen auf dem Mars auf die unmittelbare Oberflächenschicht des Planeten beschränkt. Das tiefere Gestein ist im Gegensatz zu dieser nicht rot, sondern grau, berichten die Wissenschaftler. Solches tonhaltiges Gestein sei ein typisches Produkt der Reaktion von Süßwasser mit bestimmten Gesteinsarten, erklären sie.

Ein „grauer Mars“ war einst lebensfreundlich

Die Bestandteile der Probe machen auch klar: Die ehemals feuchte Umgebung war nicht salzig, sauer oder oxidierend, wie es die heutige Oberfläche des roten Planeten ist. Dort gab es damals dagegen Bedingungen, die mikrobielles Leben, wie wir es von der Erde kennen, ermöglichten. Das Wasser, das hier einst die Marsoberfläche bedeckte, wäre vermutlich trinkbar gewesen, sagen die Wissenschaftler. Es gibt darüber hinaus sogar Anhaltspunkte dafür, dass potentiellen Mars-Mikroben einst Energiequellen zur Verfügung standen: Die Analysen offenbarten einige Chemikalien in der Probe, die wenig oder gar nicht oxidiert vorlagen. Dieser Gradient stellt ein Energiegefälle dar, das auch einige Mikroorganismen auf der Erde zum Leben nutzen können.

„Wir haben nun einen „grauen Mars“ vor Augen, der einst Bedingungen für Leben bot“, resümiert John Grotzinger vom Mars Science Laboratory am California Institute of Technology in Pasadena, Kalifornien. „Curiosity wird den Mars nun weiter erkunden und untersuchen – wir freuen uns auf weitere aufregende Entdeckungen, die in den nächsten Monaten und Jahren auf uns warten“, sagt der Wissenschaftler begeistert.

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Die Laufzeit der 2,5 Milliarden Dollar teuren Mission ist für zwei Jahre geplant. Curiosity war vor sieben Monaten auf dem Mars gelandet – nicht weit von der aktuellen Stelle der Probennahme entfernt. Der Marsrover soll nun die spannende Yellowknife Bay weiter erforschen. Die Wissenschaftler erhoffen sich vor allem Informationen, die Aufschluss darüber geben, wann, wie lange und in welchem Umfang der Mars einst lebensfreundliche Bedingungen bot. Außerdem müssten die aktuellen Ergebnisse noch durch weitere Bohrungen und Analysen bestätigt werden, denn bisher ist nur eine Probe analysiert worden, betonen die Forscher.

Mitteilung der NASA © wissenschaft.de – Martin Vieweg
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