Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Jurassic Park in kanadischer Arktis

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Jurassic Park in kanadischer Arktis
In den nördlichsten Gebieten Kanadas, wo heute den größten Teil des Jahres tiefster Winter herrscht und höchstens Flechten und Moos wachsen, gedieh im Erdmittelalter eine üppige Flora und Fauna. Zwischen Farnen und Bäumen wandelten riesige Dinosaurier, fand der Paläontologe Hans Larsson von der McGill University in Montreal heraus.

Larsson führte mehrere Expeditionen ins Nordwest- und ins Yukon-Territorium von Kanada durch, um dort nach Fossilien aus dem Erdmittelalter, der Zeit zwischen 250 und 65 Millionen Jahren vor der Gegenwart, zu suchen. In dieser Zeit wandelte sich das Klima im heutigen arktischen Kanada erheblich: Vor 250 Millionen Jahren waren alle Kontinente noch zum Superkontinent Pangäa verbunden. Damals herrschte in Kanada ein trockenes Savannenklima. Später trennten sich die Kontinente, Nordamerika driftete weiter nach Norden. Da das Weltklima insgesamt erheblich wärmer war als heute, siedelten sich tropische Wälder in der heutigen Arktis an. Später verschlechterte sich das Klima und die Tropenwälder wichen Mischwäldern, wie sie für ein gemäßigtes Klima typisch waren.

Paläontologen hatten schon lange vermutet, dass Dinosaurier im Erdmittelalter hoch im Norden von Kanada lebten, doch bislang ließ sich dieser Verdacht nicht durch Fossilien erhärten. Jetzt hat Larsson den Beweis erbracht: In zwei Expeditionen in den Sommern 2003 und 2004 entdeckte er zusammen mit Kollegen die Knochen von großen Raubsauriern der Art Tyrannosaurus rex, die während der späten Kreidezeit lebten und bislang nur an der Westküste der USA und in der Prairie-Provinz von Kanada gefunden wurden, sowie Fossilien von Farnen und verschiedenen Baumarten.

Larssons Ziel ist es nun, aus dem Aufbau der Knochen etwas über Nahrung und Überlebensstrategien der arktischen Echsen herauszufinden. Damit ihm das gelingt, muss er allerdings zunächst Untersuchungen bei lebenden Tieren durchführen und beispielsweise den Knochenaufbau von wandernden und sesshaften Karibus vergleichen.

Ute Kehse
Anzeige
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Idi|ot  〈m. 16〉 1 〈Med.; Psych.; veraltet〉 an Idiotie leidende Person 2 〈fig.; umg.〉 Dummkopf, sich fehlverhaltende Person … mehr

Schmie|re  〈f. 19〉 1 Fett zum Schmieren, Schmiermittel (Schuh~, Wagen~) 2 fettige, klebrige Masse, Salbe … mehr

Ra|dio|nu|klid|bat|te|rie  auch:  Ra|dio|nuk|lid|bat|te|rie  〈f. 19〉 mit der Energie, die beim Zerfall radioaktiver Stoffe frei wird, arbeitende elektrische Batterie; … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige