Astronomen haben auf Bildern des Hubble-Weltraumteleskops Hunderte junger Galaxien entdeckt. Da das Licht von diesen Galaxien fast 13 Milliarden Jahre bis zur Erde unterwegs war, stammen die Sternsysteme aus der Frühphase des Universums, dessen Alter auf 13,7 Milliarden Jahre geschätzt wird. Die Galaxien produzierten damals neue Sterne zehnmal schneller, als dies heute in nahegelegenen Galaxien geschieht, schließen die Forscher um Rychard Bouwens von der Universität von Kalifornien in Santa Cruz aus ihren Beobachtungen.
Die Forscher untersuchten die Bilder von
Hubble, die während zweier Messkampagnen in den Jahren 2003 und 2004 aufgenommen wurden. Mit diesen Messungen wollen Astronomen besonders tief ins Universum blicken. Auf den Bildern entdeckten sie mehr als fünfhundert neue Galaxien, die jünger als eine Milliarde Jahr waren. Diese zeigten sich durch rote Bildpunkte auf den Aufnahmen. Zurückgerechnet auf den Ort der Entstehung strahlten die Galaxien aber ein blaues Licht aus, das die Astronomen als Zeichen heftiger Sternentstehung deuten.
Mit der Entdeckung hoffen die Forscher, einen weiteres Puzzleteilchen zum Verständnis der Entstehung des Universums und von Galaxien gefunden zu haben. Den Modellvorstellungen zufolge müsste sich in einem frühen Entwicklungsschritt des Universums das Wasserstoffgas zwischen den Galaxien aufgeheizt haben. Die heftige Sternentstehung in den nun gefundenen Galaxien könnte dazu die Energie geliefert haben, vermuten die Forscher.
Mitteilung des Space Telescope Science Institute (STScI) in Baltimore ddp/wissenschaft.de ? Martin Schäfer