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Klimaveränderung schaltet Konkurrenten aus

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Klimaveränderung schaltet Konkurrenten aus
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Gewaltige Vulkanausbrüche führten vor über 200 Millionen Jahren zum Aussterben der wichtigsten Konkurrenten der Dinosaurier und ermöglichten so ihren Aufstieg zu den Herrschern der Erde. Das haben Wissenschaftler eines internationalen Forscherteams bei der Analyse von Gesteinsschichten herausgefunden. Die entdeckten Fossilien in erstarrten Lavaströmen und in Sedimenten deuten darauf hin, dass die mit den Vulkausbrüchen verbundene Klimaveränderung die sogenannten Crurotarsi, Verwandte der heutigen Krokodile, weitgehend auslöschten. Die konkurrierenden Dinosaurier überstanden hingegen die Katastrophe unbeschadet und erreichten danach ihre spätere Größe und Verbreitung. Dass sich die Dinosaurier besser an die Vulkanausbrüche anpassen konnten, war wohl reiner Zufall, schreiben Jessica Whiteside und ihre Kollegen von der Brown University in Providence.

Vor etwas mehr als 200 Millionen Jahren bildeten die Landmassen der Erde den riesigen Kontinent Pangäa. Die dominierenden Tiere dieser Zeit waren die Crurotarsi, krokodilähnliche Reptilien. Sie wiesen eine deutlich höhere Artenvielfalt als die konkurrierenden Dinosaurier auf, die damals zudem nur eine geringe Größe erreichten. Mit dem Auseinanderbrechen von Pangäa veränderten sich jedoch die Lebensbedingungen massiv: Riesige Lavaströme flossen aus den entstandenen Klüften und Vulkane stießen große Mengen Gas in die Atmosphäre. Die Vulkanausbrüche dauerten etwa 600.000 Jahre an und die erstarrte Lava überdeckte schließlich ein Gebiet nahezu so groß wie die USA.

Die Forscher konzentrierten sich bei ihren Analysen auf einige bekannte Fundstätten in diesem Gebiet, um herauszufinden, was mit Tieren und Pflanzen während der Katastrophe geschehen war. Pflanzen- und Pollenfunde in datierten vulkanischen Gesteinsschichten zeigten, dass am Ende der Vulkanperiode die Hälfte aller Pflanzen verschwunden waren. Zudem fanden sich in den jüngeren Gesteinsschichten im Gegensatz zu den älteren Ablagerungen keine Fußspuren von Crurotarsi mehr. Dagegen konnten in den nach dem Massenaussterben abgelagerten Sedimenten weiterhin Fußspuren von Sauriern entdeckt werden ? ja sogar deutlich größere Abdrücke als zuvor. Folglich hatten die Dinosaurier die Vulkanausbrüche überlebt und danach sogar an Größe zugelegt.

Doch aus welchem Grund überlebten die Dinosaurier die Katastrophe, während die vielfältigen Crurotarsi und zahlreiche andere Tierarten ausgerottet wurden? Eine einfache Erklärung dafür gibt es nicht: „Anscheinend hatten die Dinosaurier das Glück, besonders gut an die speziellen Klimabedingungen angepasst zu sein“, sagt Whiteside. Die Studie zeigt auch, dass sich in der Evolution nicht immer die im direkten Konkurrenzkampf überlegene Art durchsetzt, sondern manchmal schlicht und einfach der Zufall regiert.

Jessica Whiteside (Brown University, Providence)et al.: PNAS ddp/wissenschaft.de ? Thomas Neuenschwander
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