Dank der Klimaerwärmung ist in den vergangenen fünfzig Jahren die Qualität der Weine gestiegen. Das berichteten amerikanische Wissenschaftler auf der Jahrestagung der Amerikanischen Geologischen Gesellschaft in Seattle. In den kommenden Jahrzehnten könnten steigende Temperaturen zu großen Veränderungen in den Weinbaugegenden führen.
Seit den fünfziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts ist in den untersuchten Weinbaugebieten die Durchschnittstemperatur um zwei Grad gestiegen. Im gleichen Zeitraum wurden die Weinjahrgänge immer besser. Das zeigten Gregory Jones von der
Universität von Süd-Oregon in Ashland und seine Kollegen, als sie Klimadaten der vergangenen Jahrzehnte mit der Bewertung der Weine aus den jeweiligen Jahrgängen auf der internationalen
100-Punkte-Skala verglichen. Das Klima sei zwar nicht der einzige Faktor, der zu einer höheren Weinqualität führe, so Jones, doch bei geringeren Temperaturschwankungen sei eine gute Qualität leichter zu erreichen.
Für die kommenden fünfzig Jahre berechnete das Team einen erneuten Anstieg der Durchschnittstemperatur um zwei Grad in den untersuchten Gebieten. Für kühlere Weinbauregionen könnte dies bedeuten, dass die Qualität der dortigen Weine von Jahr zu Jahr weniger schwankt. In Gegenden, die bereits heute sehr warm sind, würde der Wein dagegen anfälliger für Krankheiten.
Manche Rebsorten gedeihen in wärmerem Klima nicht so gut. Viele Weinbauern müssten daher Abschied von der oft Jahrhunderte alten Tradition ihrer Gegend nehmen und neue Sorten anbauen. In einigen Regionen würde es zudem schlicht zu heiß für den Weinbau, während er in anderen Gebieten Fuß fassen könnte, in denen es jetzt zu kalt ist. Bereits heute ermöglicht das wärmere Klima den Anbau von Weintrauben in größerer Höhe oder kälteren Gegenden. In Südengland etwa nimmt die Zahl der Weingärten zu.
ddp/bdw ? Katharina Vogelmann