Die griechische Inselgruppe der Kykladen teilte einen großen Teil ihrer Geschichte mit dem afrikanischen Kontinent. Das berichten die Australier Sue Keay von der University of Queensland und Gordon Lister von der Monash University im Fachblatt Geology (Bd. 30, S. 235).
Die beiden Forscher bestimmten das Alter von Zirkonen von sieben der griechischen Inseln im östlichen Mittelmeer. Zirkone sind besonders widerstandsfähige Minerale, die hohe Temperaturen und Druck unbeschadet überstehen. Die Altersverteilung der gefundenen Zirkone, so berichten Keay und Lister, gleicht denen aus Nordafrika. Die Forscher nehmen daher an, dass die Kykladen einst zum großen Südkontinent Gondwana gehörten, in dem Afrika, Südamerika, Australien und die Antarktis bis vor etwa hundert Millionen Jahren vereint waren.
Durch die Kollision von Afrika mit Eurasien, bei dem die Alpen entstanden, wurden die Inseln in Richtung Europa geschoben. Noch driften Afrika und Europa aufeinander zu. Südlich von Kreta liegt der hellenische Graben, die Grenze zwischen der türkischen und der afrikanischen Platte.
Ute Kehse
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