Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Mars weiterhin rätselhaft: Gibt es bald wieder flüssiges Wasser auf dem roten Planeten?

Astronomie|Physik

Mars weiterhin rätselhaft: Gibt es bald wieder flüssiges Wasser auf dem roten Planeten?
Die Ursache der vielen beeindruckenden Rinnen, Kanäle und anderer von Erosion geprägter Landschaften auf dem Mars ist nach wie vor unklar: Nach Meinung von Kenneth Tanaka vom US Geological Survey und Kollegen haben Ströme aus vulkanischem Schutt und flüssigem Kohlendioxid einige Gegenden geformt und die Kanäle in den Mars gegraben. Für flüssiges Wasser sei der Mars schon immer zu kalt gewesen. Nasa-Wissenschaftler James Garvin ist dagegen hoffnungsvoll, dass schon in naher Zukunft wieder Wasser auf dem Wüstenplaneten sprudeln könnte.

Tanaka und Kollegen analysierten Höhenmessungen des Laseraltimeters an Bord der Raumsonde Mars Global Surveyor. Wie sie im Fachblatt „Geophysical Research Letters“ schreiben, konzentrierten sie sich auf den Rand des riesigen Einschlagkraters Hellas, vor allem auf die Gegenden Malea und Hesperia Plana. Die beiden Gebiete lagen zum einen tiefer als die Umgebung, zum anderen fehlten dort die ansonsten typischen dreieckigen Bergspitzen.

Nach den Ergebnissen der Forscher sahen die beiden Gebiete früher genauso aus wie die Umgebung, wurden dann jedoch von katastrophalen vulkanischen Eruptionen heimgesucht. Dabei wurde eine Flüssigkeit im Marsboden so stark erhitzt, dass sie explosionsartig verdampfte und mit der Lava riesige Glutströme bildete. Nach Meinung der Forscher handelte es sich bei der Flüssigkeit um Kohlendioxid. Glutströme aus Kohlendioxid könnten sich schneller bewegen als solche mit Wasser und auch weiter vordringen. Zudem sei bei den kalten Marstemperaturen weniger Kohlendioxid als Wasser notwendig, um die beobachtete Erosion zu erzeugen.

Nasa-Forscher James Garvin nutzte ebenfalls das Laseraltimeter, um seine These von der baldigen feuchten Zukunft des Mars aufzustellen: Höhenmessungen der Polkappen ergaben, dass diese im Winter über zwei Kilometer hoch werden. Gefrorenes Kohlendioxid, auch als Trockeneis bekannt, sei nicht stabil genug, um den Druck der gewaltigen Eismassen auszuhalten. Ein Teil der Polkappen müsse also auch aus Wassereis bestehen.

Weitere Beobachtungen der Kamera deuten darauf hin, dass die Polkappen schrumpfen. Schon in ein paar Jahrhunderten könnten sie ein Drittel ihrer Masse verloren haben – an die Atmosphäre, deren Druck daraufhin immerhin so hoch wäre, dass ein Tümpel mit Wasser nicht sofort verdampfen würde.

Anzeige
Ute Kehse
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Zahn|lü|cke  〈f. 19〉 durch den Verlust eines Zahnes entstandene Lücke

Gurt  〈m. 1〉 1 festes, breites Band aus Stoff od. Leder, breiter Riemen (Gitarren~, Sattel~) 2 Gürtel … mehr

Amor Fa|ti  〈m.; – –; unz.; Philos.; bei Nietzsche〉 Bejahung des Notwendigen, Unausweichlichen [lat.; ”Liebe zum Schicksal“]

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige