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Metoriten-Spektakel am Novemberhimmel

Astronomie|Physik

Metoriten-Spektakel am Novemberhimmel
Meteoriten-Spektakel am November-Himmel. In der Nacht vom 17. auf den 18. November können wir auf ein spekatkuläres Schauspiel hoffen. Dann kreuzt die Erde die Bahn des Kometen 55P/Temple Tuttle, auf der sich ein Schwarm kleiner Trümmerstücke befindet, die sogenannten Leoniden. Ein einmaliger Sternschnuppen-Schauer könnte die Folge sein.

Der Feuerwerksgruß von Temple Tuttle wird durch eine Wolke unzähliger Staubkörner verursacht. Ständig verliert der Komet Materie in Form kleiner Partikel. Er zieht förmlich eine lange Staubspur hinter sich her. Diese Spur ist etwa 35.000 Kilometer breit und mehrere hundert Millionen Kilometer lang.

Da Temple Tuttle auch die Erdbahn kreuzt, kommt es alle 32 bis 33 Jahre zu einem besonderen Schauspiel. Wenn die Staubkörner in die Erdatmosphäre eintauchen, verglühen sie aufgrund der Reibung, die sie durch die Gase der Atmosphäre erfahren. Von der Erde aus erscheinen die Meteore dann als Sternschnuppen.

Je nachdem wie nahe die Erde zum Zeitpunkt des Aufeinandertreffens am Zentrum des Leonidenschwarmes ist, können wir mehr oder weniger Meteore beobachten. Für 1998 stehen die Chancen auf zahlreiche Sternschnuppen recht gut. Astronomen rechnen damit, daß es bis zu 5000 pro Stunde sein könnten. Diese große Anzahl wird sich aller Vorausssicht nach aber nur in Ostasien beobachten lassen. Wenn die Leoniden etwa um 23 Uhr MEZ über Europa auftauchen, werden es wohl nur noch etwa 100 pro Stunde sein.

Das Maximum des Spektakels dauert nur etwa 30 Minuten bis zwei Stunden. Aber auch für nächstes Jahr können sich die Sternengucker auf aufregende Beobachtungen freuen. Dann wird das Maximum der Leoniden allen Voraussagen nach zwar nicht ganz so großartig wie in diesem Jahr, der Sternschnuppen-Schauer wird sich aber hauptsächlich über Europa abspielen.

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Die gebogenen Linien auf der Karte zeigen die voraussichtliche Zahl an Meteoren zur jeweiligen Ortszeit um 3.30 Uhr. Für Europa werden dann etwa 100 Sternschnuppen pro Stunde erwartet.

Die Periodizität des Ereignisses rührt von der Umlaufbahn von Temple Tuttle um die Sonne her. An ihrem sonnenfernsten Punkt reicht sie über die Bahn des Planeten Uranus hinaus, der 2,87 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt ist. Den sonnennächsten Punkt hat der Komet am 28. Februar 1998 passiert. Er liegt noch innerhalb der Erdbahn, die einen Radius von etwa 150 Millionen Kilometern hat. Für eine Umrundung benötigt der Komet etwa 33 Jahre.

Die Sonne spannt mit ihren Planeten und ihren Umlaufbahnen eine Ebene auf. Die Bahn des Kometen ist relativ dazu genigt, so daß er sie zweimal durchstößt. Zum Schauspiel der Leoniden kommt es nur dann, wenn sich der Kreuzungspunkt, der sogenannte Knoten, innerhalb der Erdbahn befindet. Aufgrund von Gravitation und Strahlungsdruck bewegen sich nämlich die vom Kometen freigesetzten Teilchen von der Sonne weg. Insbesondere der Strahlungsdruck der Sonne ist dafür verantwortlich. Taucht Temple Tuttle zwischen Sonne und Erde durch die Planetenebene, dann werden die Leoniden auf die Erde zugetrieben. Liegt der Knoten außerhalb der Erdbahn, dann treiben die Partikel von unserem Planeten weg.

Wichtig ist der Abstand des Knotens zur Erde. In diesem Jahr beträgt er nur 1,2 Millionen Kilometer. Das ist nur das Zweieinhalbfache des Abstandes von 1966, als einer der heftigsten Leonidenschauer beobachtet werden konnte.

Ihren Namen erhalten Meteorenschwärme übrigens von der Himmelsregion, aus der sie von der Erde aus beobachtet, zu kommen scheinen. Bei der Staubschleppe von Temple Tuttle ist das das Sternbild des Löwen (lat.= leo).

Sebastian Jutzi
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