Das von Adams ausgearbeitete Triebwerkskonzept sieht einen mit Urandioxid betriebenen Kernreaktor vor, der den an Bord befindlichen Wasserstoff auf 2.500°C aufheizt. Der erhitzte Wasserstoff soll anschließend mit Atmosphärenluft vermischt und bei fast 4.000°C verbrannt werden. Nach dem Start soll ein herkömmliches Triebwerk die Rakete zunächst auf Mach 2 beschleunigen, bevor das Kernkrafttriebwerk in einer Höhe von 9.000 Metern gezündet wird.
Die Berechnungen von Adams zeigen, dass eine kernkraftunterstützte Rakete wesentlich mehr Schub erzeugt als eine herkömmlich angetrieben Rakete. Zudem wäre sie leichter und könnte ungefähr 45 Prozent ihres Startgewichts als Nutzlast ins All bringen – verglichen mit ca. 10 Prozent bei bisherigen Systemen. Ob eine nuklear unterstützte Rakete jemals so sicher sein wird, um auch Astronauten ins All zu befördern, ist derzeit noch unklar. „Wir werden noch eine Menge Berechnungen über die Strahlenaspekte dieses Konzepts durchführen müssen“, sagt Adams.
Dies sind jedoch nicht die einzigen Probleme des Entwurfs. George Maise arbeitet als Ingenieur der Firma Plus Ultra Technologies in Stony Brook an kernkraftunterstützten Raketen. Er sagt, dass es für den Fall eines Absturzes der Rakete einige begründete Umwelt- und Sicherheitseinwände gibt. Auch könne das Zünden des Kernreaktors in der Atmosphäre ein Problem sein. „Der Gedanke, absichtlich Spaltprodukte in die Atmosphäre entweichen zu lassen, selbst in vernachlässigbaren Mengen, wäre eine sehr unüberlegte Angelegenheit“, womit der Einsatz einer solchen Rakete vorerst sehr fragwürdig bliebe.