Im Vakuum des Weltraums sind Schallwellen wenig nützlich, aber elektromagnetische Wellen könnten eine Kraft liefern, die Gegenstände bewegt. Komerath berechnete, dass Objekte mit einer Größe von bis zu fünf Prozent der Wellenlänge handhabbar sind. Das bedeutet: Sichtbares Licht kann Nanopartikel bewegen, Mikrowellen Gegenstände, die Millimeter oder Zentimeter groß sind. Die Schwerarbeit würde an Radiowellen mit Wellenlängen von Metern bis zu Kilometern hängen bleiben.
Als Demonstration schlägt der Forscher vor, einen Asteroiden in die Luft zu jagen und die Trümmerstücke mit Hilfe von mit Sonnenenergie betriebenen Radiotransmittern zu einer strahlengeschützten Raumstation umzubauen. Das dürfte allerdings erst in mehreren Jahrzehnten möglich sein, räumt Komerath ein.
Der Direktor des Institute of Advanced Concepts, Robert Cassanova, ist dennoch begeistert von der Idee: “Auf diese Weise könnte man sehr große Bauwerke kostengünstig und mit wenig Handarbeit im Weltraum errichten”, so Cassanova. “Wenn man Materialien mit Wellen bewegen kann, braucht man viel weniger Astronauten und Infrastruktur, um sie zu versorgen.”