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Mit Stacheln gegen kosmische Strahlung

Astronomie|Physik

Mit Stacheln gegen kosmische Strahlung
Die optimale Form für die Raumschiffe der Zukunft ist eine Kugel mit langen Stacheln, auf denen wiederum kleinere Kugeln sitzen. Das glaubt zumindest ein Team von Nasa-Forschern, das untersucht hat, wie sich Astronauten auf langen Flügen am besten vor der schädlichen kosmischen Strahlung schützen lassen. Die nach außen ragenden Metallkugeln sollen dabei dank einer elektrischen Ladung die ebenfalls geladenen Teilchen der krebserregenden Strahlung um die Passagierkabine herumleiten. Eine solche Lösung wäre leichter und damit einfacher umzusetzen als ein dicker schwerer Metallschild.

Die Kugeln sollten einen Durchmesser von zehn bis zwanzig Meter haben und, um Gewicht zu sparen, innen hohl sein, so die Vorstellung von Studienleiter Ram Tripathi vom Langley-Forschungszentrum in Hampton. So erhalte man nicht nur das beste Verhältnis von Volumen zu Masse, sondern habe zudem noch den Vorteil, dass die Kugelform die abgelenkten Ladungen gleichmäßig über ihre Oberfläche verteilt. Werden die einzelnen Kugeln dann in einem Abstand von etwa fünfzig Metern zur zentralen Kugel angeordnet und sorgfältig ausgerichtet, müsste es gelingen, die Elektronen, Protonen und Schwermetallteilchen ? vor allem Eisen- und Uran ionen ? der kosmischen Strahlung nahezu vollständig um die Passagiereinheit herumzuleiten, glaubt der Forscher.

Diese Strahlung gilt als eine der größten Gefahren, denen Astronauten auf längeren Raumflügen ausgesetzt sind. Wirkt sie längere Zeit auf den menschlichen Körper ein, steigt das Risiko für Krebs und andere Krankheiten deutlich an. Zwar könnten dicke Metallplatten außen am Raumschiff ausreichend Schutz bieten, sie wären jedoch sehr schwer und würden wohl unter anderem beim Start zu Problemen führen. Aus diesem Grund untersucht die Nasa neben dem Stacheldesign bereits mehrere andere kreative Lösungen für das Problem ? wie etwa den Einsatz einer künstlich erzeugten Plasmablase, die Effizienz einer Hülle aus flüssigem Wasserstoff oder auch die Idee, Raumschiffe im Inneren eines Asteroiden zu verstecken.

New Scientist, Onlinedienst Ram Tripathi (Langley-Forschungszentrum in Hampton) et al.: Advances in Space Research, Online-Vorabveröffentlichung, doi: 10.1016/j.asr.2007.09.015 ddp/wissenschaft.de ? Ilka Lehnen-Beyel
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