Eine von Wissenschaftlern der Universität von Arizona entwickelte Kamera soll schon bald mit Hilfe zweier in Arizona und Chile stationierter Teleskope Planeten außerhalb unseres Sonnensystems aufspüren. Die Kamera ist dazu mit einem hochsensiblen Spektralfilter für das Gas Methan ausgestattet und somit vor allem zur Abbildung von Gasplaneten geeignet. In einem ersten Versuch haben die Forscher bereits hochauflösende Bilder des Saturn Mondes Titan geschossen und als Film veröffentlicht.
Die von Laird Close und seinem Team entwickelte Kamera teilt ein einzelnes Himmelsobjekt zunächst in vier identische Teilbilder auf. Diese werden dann mittels vier verschiedenen Spektralfiltern für das Gas Methan weiterverarbeitet. Auf diese Weise können Gasplaneten in unmittelbarer Nachbarschaft von Sternen mit einer um ein Hundertfaches verbesserten Empfindlichkeit aufgespürt werden, so die Forscher. Der störende Einfluss der Erdatmosphäre wird zudem durch eine adaptive Optik ausgeglichen.
Astronomen haben in den vergangenen Jahren bereits etwa 100 Planeten außerhalb unseres Sonnensystems entdeckt. Da diese allerdings durch die im Mittel eine Milliarde stärkere Leuchtkraft ihrer Zentralsterne nicht direkt sichtbar gemacht werden können, gelang dies nur durch genaue Untersuchungen der Bahnen und Helligkeiten der jeweiligen Sterne. Die neue Kamera soll nun dank ihrer Spektralfilter Planeten erstmals direkt abbilden.
In der ersten Nacht haben Close und seine Kollegen bereits einen braunen Zwerg einer Masse von etwa 27 Jupitermassen entdeckt. Der erste Planet soll nun bald folgen. Die Forscher schätzen, dass mit ihrer Kamera Planeten bis zu einer Minimalgröße von etwa drei Jupitermassen sichtbar gemacht werden können.
Stefan Maier