Drei verschiedene Teleskope nutzten die Forscher, um die Braunen Zwerge aufzuspüren und zu untersuchen. Mit dem Keck-Teleskop auf Hawaii entdeckten die Astronomen die Braunen Zwerge, deren Licht sie mit Hilfe der sogenannten adaptiven Optik in zwei Signale auflösen konnten. Die adaptive Optik kompensiert die Luftunruhen in der Erdatmosphäre und ermöglicht einen um den Faktor zehn schärferen Blick. Mit einem zweiten Teleskop auf Hawaii bestimmten die Forscher, dass der Abstand beider Zwerge dreimal so groß ist wie die Distanz zwischen Erde und Sonne. Dazu beobachteten sie das Binärsystem in großem zeitlichem Abstand, so dass die Erde jeweils an einer anderen Stelle ihrer Umlaufbahn um die Sonne stand und die Braunen Zwerge mit einem leicht versetzten Winkel am Himmel zu sehen waren. Aus den Messparametern lassen sich dann Entfernung zur Erde und Abstand im Binärsystem errechnen. Mit einem Teleskop der europäischen Südsternwarte (ESO) in Chile maßen die Forscher schließlich die Oberflächentemperatur des kleineren Partners: Sie liegt zwischen 60 und 140 Grad Celsius, sagen die Astronomen.
Die Beobachtungen sollen vor allem helfen, die Zwischenstadien zwischen Planet und Stern besser zu verstehen. „Die Eigenschaften der Braunen Zwerge müssten mehr denen von Exoplaneten ähneln“, sagt Liu und denkt dabei an Gasriesen mit einem Mehrfachen der Masse unseres Jupiters. Bei den gemessenen Temperaturen erwarten die Forscher beispielsweise über dem Braunen Zwerg Wasserdampfwolken. Diese konnten allerdings noch nicht beobachtet werden.
Auch ein anderes Astronomenteam hat mit dem Spitzer-Weltraumteleskop einen Braunen Doppelstern aufgespürt, der offenbar sehr geringe Oberflächentemperaturen aufweist. Die Jagd nach dem kältesten Braunen Zwerg ist damit in vollem Gang, die Entscheidung sollen nun genauere Messungen bringen.