Der ehemalige Planet Pluto und seine zahlreichen Fans müssen eine weitere Kränkung hinnehmen: Die Internationale Astronomische Union (IAU) hat dem Himmelskörper, der jetzt zur neuen Klasse der Zwergplaneten zählt, eine sechsstellige Ordnungszahl verpasst. Unter der Nummer 134340 ist Pluto nur noch einer von 136.562 Asteroiden und anderen kleinen Objekten im Sonnensystem, die vom „Minor Planet Center“ an der Harvard University verwaltet werden. Plutos Monde Charon, Nix und Hydra haben in der jüngsten Liste der IAU die Nummern 134340 I, II und III erhalten.
Zur neuen Gruppe der Zwergplaneten zählen alle Himmelskörper, die rund sind und eigenständig um die Sonne kreisen, aber nicht groß genug sind, um ihre Umlaufbahn von anderen Himmelskörpern frei zu räumen. So kreisen in Plutos Nachbarschaft noch zahlreiche weitere Eisbrocken, die zum so genannten Kuiper-Gürtel gehören.
Außer Pluto zählen auch der größte Asteroid Ceres, der ebenfalls rund ist, und das Objekt 2003 UB313 zu den Zwergplaneten. 2003 UB313 wurde nach der Bekanntgabe seiner Entdeckung im vergangenen Jahr als möglicher zehnter Planet gehandelt, weil es einen größeren Durchmesser hat als Pluto. Bisher inoffiziell als „Xena“ bekannt, erhielt der Eisball am Mittwoch endlich einen offiziellen Namen: Ab sofort heißt der Himmelskörper 136199 Eris – nach der griechischen Göttin der Zwietracht und des Streits, die unter anderem den Trojanischen Krieg auslöste. Eris Mond (bislang: „Gabrielle“) heißt nun nach der Dämonin der Ungesetzlichkeit, einer Tochter von Eris, Dysnomia.
Ute Kehse