Erstmals wurden Mineralien eines explodierten Sterns gefunden: Es handelt sich um Olivin-Silikate. Das Kunststück gelang Forschern um Scott Messenger vom Johnson Space Center der NASA in Houston, Texas. Silikate sind sehr häufig im Sonnensystem, beispielsweise in Meteoriten, und der Erdmantel besteht auch zum größten Teil aus ihnen. Doch einige Olivin-Körnchen, die mit einem Höhenflugzeug der NASA in der Hochatmosphäre aufgefangen wurden, stammen nicht vom Sonnensystem. Das ergab die Analyse des Verhältnisses ihrer Sauerstoff-Isotope. Die Daten passen jedoch sehr gut zum abgekühlten Gas einer Supernova, wie Modellrechnungen gezeigt haben. Bei solchen Sternexplosionen werden schwere Elemente erbrütet und ins All geschleudert. Winzige Olivin-Körnchen, viel kleiner als ein Millimeter, bilden sich in der fortgesprengten Sternenasche, wenn diese abkühlt.
Unklar ist, wie alt die Silikate sind. Da die Körnchen im Mikroskop noch sehr frisch aussehen, waren sie der Kosmischen Strahlung wohl nicht lange ausgesetzt. Vielleicht stammen sie von der Supernova, die die Geburt unseres Sonnensystems auslöste, indem sie eine Urgaswolke zum Kollabieren brachte, und waren lange in Kometen verborgen. Möglicherweise waren sie aber auch nur wenige Millionen Jahre unterwegs.