Bis der Ozonwert in mittleren Breiten der nördlichen Stratosphäre wieder auf dem Stand von vor 1980 ist, dauert es noch mindestens bis zum Ende dieses Jahrhunderts. Das berichten Forscher um Ian Plumb vom Australischen Forschungsinstitut Csiro in den Geophysical Research Letters (Bd. 29, Nr.4, 10.1029/GL014295).
Die Forscher schreiben, dass vor allem die Konzentration der Treibhausgase Methan und der Stickoxide die Erholung der Ozonschicht bestimmen. Nach den Prognosen der Forscher wird die Methankonzentration in der Stratosphäre abnehmen, die Konzentration an Stickoxiden jedoch zunehmen. Stickoxide gehen Verbindungen mit dem Ozonzerstörer Chlor ein und spielen deshalb für die Zerstörung des Spurengases eine wichtige Rolle. Nach den neuen, verbesserten Modellen der Forscher wird die Ozonkonzentration bis 2050 zunächst wieder langsam ansteigen, dann jedoch erneut sinken, vor allem wegen der steigenden Stickoxid-Konzentration. Zudem werde die Konzentration der Ozonkiller Chlor und Brom in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts wesentlich langsamer sinken als sie in den 70er Jahren des 20. Jahrhunderts angestiegen sei. Einige Stoffe werden erst zwischen 2075 und 2090 wieder den vorindustriellen Stand erreichen. Die globale Erwärmung trägt zusätzlich zur Ozonzerstörung bei: Wenn sich das unterste Atmosphärenstockwerk, die Troposphäre, erwärmt, kühlt sich die darüberliegende Stratosphäre ab. Kalte Temperaturen in der Stratosphäre begünstigen dort den Ozonabbau.
Ute Kehse
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