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Phoenix ist gelandet

Astronomie|Physik

Phoenix ist gelandet
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Vastitas Borealis, 68 Grad nördlicher Länge, 234 östlicher Breite: So sieht der Mars an der Landestelle der Sonde Phoenix aus. Bild: NASA/JPL-Caltech/University of Arizona
Die Nasa-Sonde Phoenix ist in der Nacht von Sonntag auf Montag sicher auf dem Planeten Mars gelandet. Auf den ersten Bildern ist zu sehen, dass die Sonnensegel ordnungsgemäß ausgeklappt sind und dass die Sonde fest auf dem Marsboden steht. Aufnahmen der Umgebung zeigen eine flache, mit Geröll bedeckte und von einem merkwürdigen Muster durchzogene, rote Wüstenlandschaft unter dem rötlichen Mars-Himmel.

Der Untergrund ist von flachen Gräben bedeckt, die ein Netz aus Vier-, Fünf- oder Sechsecken bilden, sogenannten Polygonen. Ähnliche Gebilde treten auch auf der Erde in Permafrost-Gebieten auf, wo der Boden den größten Teil des Jahres gefroren ist. Da Wasser beim Gefrieren und Auftauen sein Volumen verändert, entstehen Risse im Boden, die meist ein Muster aus Vielecken bilden.

Das Phoenix-Team hatte nördlichen Ebenen des Mars als Landegebiet ausgewählt, weil sich dort Eis im Untergrund befindet. Darauf hatten Messungen der Sonde Mars Odyssey vom Orbit aus schließen lassen. Phoenix soll während seiner auf drei Monate angelegten Mission mit einem Roboterarm ein ein bis zwei Meter tiefes Loch in den Untergrund graben, Bodenproben nehmen und diese im eingebauten Labor untersuchen. Planetenforscher hoffen, im Boden organische Verbindungen zu finden. Dann könnten sie endlich die Frage beantworten, ob es auf dem Mars heute noch einfaches Leben gibt oder ob der Planet zumindest früher einmal bewohnt war. Auch das Alter des Eises im Untergrund soll durch die chemische Analyse ermittelt werden.

Bei der Landung verlief fast alles nach Plan. Erstmals seit Jahrzehnten verwendete die Nasa bei einer Marsmission wieder den Gegenschub eines Raketenmotors, um die Sonde sanft aufsetzen zu lassen. Die letzten Landemissionen Mars Pathfinder und die beiden Rover Spirit und Opportunity milderten den Aufprall auf dem Boden mit Hilfe von Luftkissen. Für größere bemannte und unbemannte Landefähren gilt die Düsentechnik aber als einzig sichere Option.

Das einzige Problem: Der Fallschirm, der dazu beitragen sollte, den Fall zu bremsen, öffnete sich nicht zum geplanten Zeitpunkt, sondern erst 6,5 Sekunden später. Dadurch setzte Phoenix 25 Kilometer entfernt vom beabsichtigten Landepunkt auf, berichtet das Wissenschaftsmagazin New Scientist. Dem Nasa-Team zufolge wird das den Missionserfolg aber nicht beeinträchtigen, da das Terrain in der Gegend überall gleich aussieht.

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Mitteilung der University of Arizon, Tucson Ute Kehse
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