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Quasare wohnen in einer friedlichen Umgebung

Astronomie|Physik

Quasare wohnen in einer friedlichen Umgebung
Auf der Suche nach Galaxien, welche die hellen Quasare umgeben, haben kanadische Forscher eine gehörige Überraschung erlebt: Selbst mit einem der schärfsten und lichtstärksten Teleskope der Welt, dem Gemini North Observatorium auf Hawaii, gelang es ihnen nicht, die zugehörigen Galaxien in zehn Milliarden Lichtjahren Entfernung aufzuspüren. Die Quasare sind demnach in einer relativ langweiligen Umgebung beheimatet, berichten David Schade vom Dominion Astrophysical Observatory und seine Kollegen im Astrophysical Journal.

Quasare („quasi-stellare Objekte“) sind Himmelskörper von der Größe unseres Sonnensystems, die so hell strahlen wie Milliarden Sterne. Astronomen nehmen an, dass es sich um superschwere Schwarze Löcher im Zentrum junger Galaxien handelt, die gewaltige Materiemengen in sich hineinsaugen. Auf dem Weg in den Schlund wird die Materie ? meist Gas und Staub ? auf hohe Temperaturen erhitzt und gibt im Todeskampf energiereiche Strahlung ab. Quasare hatten ihre Blütezeit, als das Universum ein Zehntel bis ein Drittel seines heutigen Alters hatte.

Eigentlich hatten die Forscher um Schade eine turbulente Umgebung für die Quasare erwartet, zum Beispiel Galaxien, die Anzeichen von Kollisionen oder besonders heftige Aktivitäten zeigen. Bei neun der zehn uralten Quasare, die sie im infraroten Licht untersuchten, konnten sie überhaupt keine Galaxie entdecken. Der zehnte Quasar riss die Forscher auch nicht vom Hocker: Die zugehörige Galaxie glich in Größe und Helligkeit der eher durchschnittlichen Milchstraße.

„Wir hatten gehofft, dass die Form und die Größe der Galaxien uns Aufschluss darüber geben könnten, was die Quasar-Aktivität ausgelöst hat“, berichtete Team-Mitglied Scott Croom vom Anglo-Australian Observatory in Australien. Nun müssen sich die Astronomen neue Modelle über die Entstehung der rätselhaften Quasare überlegen.

Ute Kehse
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