Astronomen hatten zwar bereits nach möglichen Superschwergewichten Ausschau gehalten. Da sich diese jedoch nur in extrem dichten Sternhaufen bilden, ist es ausgesprochen schwierig, die einzelnen Sterne voneinander zu unterscheiden. Erst jetzt gelang es den Wissenschaftlern um Crowther, einige Exemplare unabhängig von den anderen zu beobachten, und zwar in den beiden jungen Sternhaufen NGC 3603 und RMC 136a.
Dabei entdeckten sie einige teils über 40.000 Grad Celsius heiße Sternenriesen. Zum Glück sind diese weit genug von der Erde entfernt: Die Strahlkraft von R136a1 wäre nämlich um den gleichen Faktor größer als die der Sonne, mit dem diese den Vollmond überstrahlt. „Er würde die Erde mit unglaublich starker UV-Strahlung beleuchten, was das Leben auf der Erde unmöglich machen würde“, sagt Raphael Hirschi von der englischen Universität Keele, der ebenfalls zu Crowthers Mannschaft gehört.
Wie sich derartige Rekordsterne entwickeln konnten, ist den Wissenschaftlern bislang unklar. Erschwert werden Studien derartiger Megasterne dadurch, dass die leuchtenden Riesen nur eine kurze Lebensdauer haben, bevor sie in einer Supernovaexplosion verglühen und ihr Leben als Neutronensterne oder Schwarze Löcher beenden. ?Entweder sie sind tatsächlich in dieser Größe entstanden, oder aber sie haben sich aus mehreren kleinen Sternen gebildet?, kann Crowther daher nur spekulieren.