Die vor kurzem im Atlantischen Ozean entdeckten bis zu 60 Meter hohen untermeerischen Schlote sind laut US-Forschern durch zirkulierende Wässer entstanden, deren Antrieb durch die Reaktion des Salzwassers mit dem Tiefengestein entsteht. Ganz anders stellt man sich dagegen die Zirkulation der Wässer bei bisherigen Schlottypen vor: Deren Antrieb wird durch vulkanische Erwärmung erzeugt.
Laut Deborah Kelley, Ozeanographin von der
University of Washington könnte dieser neue Schlottyp auf dem Meeresboden viel häufiger sein, als bislang vermutet. Vermutlich habe man das Ausmaß hydrothermaler Schlotbildungen und das Ausmaß untermeerischer Hitze und chemischer Stoffe unterschätzt, so der Bericht in der Fachzeitschrift
Nature.
Das Prinzip der Schlotentstehung ist, dass in heißen Wässern gelöste Verbindungen mit zunehmender Abkühlung im Meerwasser ausfällen und sich ablagern. Dabei können diese Ablagerungen enorme Höhen erreichen. Neu an den großen Schloten ist jedoch auch, dass sie fast vollständig aus hellen Karbonaten bestehen – im Gegensatz zu den bislang bekannten dunklen schwefel-enthaltenden Schloten.
Frieder Graef