Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Rolle der Sonne bei Erderwärmung unterschätzt

Astronomie|Physik Erde|Umwelt

Rolle der Sonne bei Erderwärmung unterschätzt
Die Sonne spielt eine Hauptrolle bei der globalen Klimaerwärmung während der letzten 200 Jahre – diese Vermutung äußerten jetzt Wissenschaftler des Armagh Observatoriums in Großbritannien.

Das bereits 1790 gegründete Armagh Observatorium beschäftigt sich mit stellarer Astrophysik, mit der Astronomie unseres Sonnensystems und der Sonne selbst, aber auch mit Forschungen zum Erdklima. Seit mehr als 200 Jahren werden hier täglich Wetterbeobachtungen durchgeführt und dokumentiert. Der Meßort war im Unterschied zu anderen Meßstationen – die durch Urbanisierung und Städtebau immer wieder verdrängt wurden – während der gesamten Zeit nahezu unverändert. Gerade dies, so die Wissenschaftler, mache die Messungen so wertvoll. So entstand im Laufe der Zeit ein einzigartiges Datenarchiv zur jüngeren Klimageschichte.

Und ebendiese Daten belegen nach Ansicht des Astronomen John Butler, dass die Sonne für die Klimaerwärmung der letzten 200 Jahre zumindest partiell verantwortlich ist. Allein für die letzten einhundert Jahre habe man einen mit der globalen Klimaerwärmung verknüpften Anstieg der Durschnittstemperaturen um etwa ein Grad Celsius nachweisen können. Dabei scheint der Anstieg im Meßareal in Beziehung zur Dauer der Aktivitätszyklen der Sonne zu stehen, so Butler. Sind die Sonnenzyklen länger (als die üblichen 11 Jahre), wird es kälter; sind sie kürzer, wird es wärmer.

Die Sonnenaktivität beeinflusst die hochenergetische, kosmische Partikelstrahlung, die auf unsere Atmosphäre trifft. Da diese Strahlung die Hauptursache für die Ionisation der Erdatmosphäre ist, ist anzunehmen, dass sie auch die Wolkenbildung beeinflusst. Generell gilt: Je mehr kosmische Strahlung die Erde erreicht, desto mehr tief liegende Wolken werden gebildet. Da eine höhere Sonnenaktivität eine geringere kosmische Strahlung zur Folge hat, führt dies zu einem Rückgang der Bildung dieser Wolken. Die aber sind jedoch wichtig für den Wärmehaushalt der Erde, da sie einen wesentlichen Teil der Sonnenstrahlung zurück ins All reflektieren. Weniger Wolken bedeuten also eine verminderte Reflektion und damit eine Erhöhung der Temperaturen in der Erdatmosphäre.

Höher gelegene Wolkenfelder bewirken genau das Gegenteil: Sie reflektieren die Infrarotstrahlung der Erde und werfen sie zurück zur Oberfläche.

Anzeige

Butler und seine Kollegen meinen, dass – bei aller Bedeutung der zunehmenden Umweltbelastungen – die Rolle der Sonne bei der globalen Klimaerwärmung bisher deutlich unterschätzt wurde. (BBC)

Siehe auch bdw-Ticker vom bdw-Meldung vom 29.11.2000.

Olaf Elicki
Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Wir|bel|kas|ten  〈m. 4u; Mus.; an Saiteninstrumenten〉 Verlängerung des Griffbretts, an der die Wirbel befestigt sind

Ma|es|tà  〈[–s–] f.; –; unz.; Kunst〉 Madonna, die von Engeln u. Heiligen umgeben dargestellt ist [ital., eigtl. ”Erhabenheit, Majestät“ <lat. maiestas; … mehr

Fett|blatt  〈n. 12u; unz.; Bot.〉 Angehöriges einer Gattung der Wegerichgewächse, eine tropische Ufer– u. Sumpfpflanze, wird auch als Aquarienpflanze verwendet: Bacopa

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige