Wenn die Klimaerwärmung im bisherigen Tempo anhält, werden Eisbären in etwa hundert Jahren ausgestorben sein. Das erklärte jetzt ein kanadischer Forscher auf einem internationalen Treffen von Polarbiologen in Toronto.
Eisbären nutzen Eisschollen, um von ihren Höhlen im Wald in ihr Jagdrevier zu gelangen, wo sie vor allem Seehunden nachstellen. Durch die Klimaerwärmung verschwinden jedoch die Eisschollen. In der Folge wird von der Meeresoberfläche weniger Sonnenlicht reflektiert als zuvor von der Eisfläche. Die Oberflächentemperatur in den ehemals vereisten Gebieten macht einen weiteren Sprung nach oben. Dadurch entstehen mit wachsender Geschwindigkeit immer größere Lücken in die Eisdecke. „Man muss eigentlich kein Polarforscher sein, um zu wissen, dass es ohne Eis dann auch keine Eisbären mehr geben wird“, sagt Andrew Derocher von der Universität im kanadischen Alberta.
Der Biologe studiert das Verhalten der weltweit größten Landraubtiere. Dabei beobachtete er, dass das Eis in den Lebensräumen der Bären schneller verschwindet, als von vielen Forschern bisher schon befürchtet wurde.
ddp/bdw ? Andreas Wawrzinek
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