Anzeige
1 Monat GRATIS testen, danach für nur 9,90€/Monat!
Startseite »

Sonne als "Antrieb"

Astronomie|Physik

Sonne als "Antrieb"
Woher kommen die vielen Meteoriten?

Auch sehr ferne Meteoriten können dank eines “Sonnenantriebs” in Richtung Erde gelangen. Ein internationales Team fand mit diesem Mechanismus eine Erklärung dafür, dass stets mehr Meteoriten auf die Erde stürzten, als aus Modellrechnungen hervorgeht. Den bislang unberücksichtigten aber entscheidenden Effekt beschreibt ein internationales Astronomenteam im britischen Wissenschaftsmagazin “Nature” (Bd. 407, S. 606).

David Vokrouhlicky von der Universität Prag und sein Kollege Paolo Farinella von der Universität Triest verweisen auf einen “Antrieb”, der bereits vor rund hundert Jahren von einem russischen Ingenieur namens I.O. Yarkovsky beschrieben wurde, bislang jedoch vernachlässigt wurde. Danach erfährt ein rotierender Körper im Weltall durch die Sonneneinstrahlung eine winzige, aber auf lange Sicht dennoch spürbare Beschleunigung, die zu einer allmählichen Vergrößerung der Bahn führt: Da die “Nachmittagsseite” eines Körpers auf Grund der längeren Sonneneinstrahlung dort stets etwas wärmer als die “Vormittagsseite” ist, strahlt sie entsprechend mehr Wärme ab.

Diese Ungleichverteilung wirkt wie ein zwar extrem schwaches, aber dauerhaft arbeitendes Raketentriebwerk, das zumindest die Bahn kleinerer Brocken über Zeiträume von vielen Millionen Jahren ganz allmählich beeinflusst. Damit können nun auch Asteroiden fernab der eigentlichen Quellen als Nachschub für irdische Meteoriten in die Modellrechnungen einbezogen werden. Dies reicht nicht nur, um die Zahl der Meteoriten und ihre teilweise recht verschiedenartige Zusammensetzung zu erklären, sondern auch die zum Teil recht langen interplanetaren Reisezeiten.

Erst am Wochenende war ein Asteroid mit einem Durchmesser von rund 100 Metern “knapp” an der Erde vorbeigeflogen. Nach Auskunft österreichischer Astronomen vom Dienstag, hatte der Himmelskörper in der Nacht zum vergangenen Samstag einen Abstand zu unserem Planeten von nur 1,5 Millionen Kilometern. Das entspreche etwa der vierfachen Entfernung zwischen Erde und Mond und sei in astronomischen Dimensionen als “Streifschuss” zu werten, sagte Franz Kerschbaum von der Universität Wien.

Anzeige

dpa

Anzeige

Wissenschaftsjournalist Tim Schröder im Gespräch mit Forscherinnen und Forschern zu Fragen, die uns bewegen:

  • Wie kann die Wissenschaft helfen, die Herausforderungen unserer Zeit zu meistern?
  • Was werden die nächsten großen Innovationen?
  • Was gibt es auf der Erde und im Universum noch zu entdecken?

Hören Sie hier die aktuelle Episode:

Aktueller Buchtipp

Sonderpublikation in Zusammenarbeit  mit der Baden-Württemberg Stiftung
Jetzt ist morgen
Wie Forscher aus dem Südwesten die digitale Zukunft gestalten

Wissenschaftslexikon

Ar|ca|de|spiel  〈n. 11; IT〉 ein interaktives Computerspiel für einen od. mehrere Mitspieler

Ko|li|tis  〈f.; –, –ti|den; Med.〉 durch eine Infektion ausgelöste Dickdarmentzündung: Colitis [zu grch. kolon … mehr

Po|ly|syl|la|bum  〈n.; –s, –la|ba; Sprachw.〉 vielsilbiges Wort [<grch. polys … mehr

» im Lexikon stöbern
Anzeige
Anzeige
Anzeige