Die Forscher überprüften den Zusammenhang zwischen den Sonnenflecken, Kohlenstoff-14 und Beryllium-10 zunächst für die vergangenen 400 Jahre, für die die Zahl der Sonnenflecken bekannt ist. „Die Modelle reproduzieren die Aufzeichnungen der Sonnenflecken extrem gut, von fast keinen Sonnenflecken im 17. Jahrhundert bis zu dem jetzigen hohen Niveau“, schreibt Paula Reimer von der University of Belfast ebenfalls in Nature.
Dann extrapolierten Solanki und seine Kollegen die Sonnenfleckenzahl für die Vergangenheit. Dabei kam heraus, dass in den vergangenen 11.400 Jahren im Durchschnitt etwa 30 Sonnenflecken pro Jahr auftraten. Seit 1930 sind es allerdings im Schnitt 75 Flecken pro Jahr. Einen solchen Sonnenflecken-Boom gab es zum letzten Mal vor 8000 Jahren, allerdings hielt er nicht so lange an wie jetzt. „Wir leben in außergewöhnlichen Zeiten, was die Sonnenaktivität betrifft“, so Mitverfasser Manfred Schüssler. „Lange Perioden starker Aktivität scheinen viel seltener zu sein, als wir bislang dachten.“
Nun wollen die Forscher untersuchen, ob es Zusammenhänge zwischen Sonnenaktivität und Klima gibt. Diese Vermutung kam auf, weil es während der so genannten kleinen Eiszeit zwischen dem 13. und 17. Jahrhundert besonders wenig Sonnenflecken gab. Die derzeitige Erwärmung hat allerdings nichts mir der derzeitigen starken Aktivität zu tun, schreiben die Forscher. Der Temperaturanstieg sei zu stark, um ihn nur durch die Sonne erklären zu können.