Durch Messungen am Hawaii-Rücken und Computermodelle stellten Rudnick und Kollegen jetzt fest, dass an isolierten Erhebungen am Meeresboden Gezeitenenergie in Reibungswärme umgewandelt wird. Die Energie der zweimal täglich an der Meeresoberfläche sichtbaren Gezeitenwellen pflanzt sich in einer Kaskade nach unten fort: Aus den Oberflächenwellen entstehen Wellen im Meeresinnern mit einer Wellenlänge von bis zu 300 Metern. Am Meeresboden in der Nähe des Rückens bilden sich dann zehn Mal stärkere Turbulenzen als im offenen Ozean, stellten die Forscher fest.
Sie schließen daraus, dass isolierte Erhebungen am Meeresboden einen erheblichen Teil zur Durchmischung der Meere beitragen. An der Hawaii-Inselkette und den angrenzenden Unterwasserbergen wird mehr Gezeitenenergie umgesetzt als etwa am Mittelatlantischen Rücken, der sehr viel länger und breiter ist.