Jetzt ist es offiziell: Der die durch Sonnenfleck 486 in den vergangenen Wochen ausgelösten Sonnenstürme waren die größten seit Beginn der Messungen. Die Röntgenstrahlung dieser Sonnenfackel war mindestens doppelt so stark wie alles, was Satelliten seit Mitte der 70er Jahre gemessenen haben. Wie die europäische Raumfahrtagentur ESA bestätigte, hatte das Ereignis auf einer speziellen Skala, bei der die Stärke der Röntgenstrahlung gemessen wird, die Stärke X28. Die zwei bisher stärksten Sonnenstürme von 1989 und 2001 lagen bei X20.
Mit X bezeichnen die Sonnenforscher starke Stürme, die auf der Erde Ausfälle beim Funkverkehr verursachen und starke Magnetstürme hervorrufen. Mit M werden mittlere Ereignisse bezeichnet, die vor allem die Polarregionen betreffen.
Da der Sonnenfleck mit der Nummer 486, an dem die Fackel erschien, sich schon fast an der westlichen Flanke der Sonne befand, wanderte die bei der Eruption freigesetzte Plasmawolke nicht Richtung Erde, sondern streifte den Planeten nur.
Fleck Nr. 486, 15-mal so groß wie die Erde, ist jetzt auf der erdabgewandten Seite der Sonne verschwunden. Falls er und die zwei anderen in den vergangenen zwei Wochen aktiven Sonnenflecken so lange überleben, könnten sie in etwa zehn Tagen wieder um die östliche Flanke der Sonne herumwandern und neue Plasmablasen auf die Erde schießen.
Ute Kehse